1. London Calling 01


    Datum: 08.10.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ein paar Tage vor dem Eintreffen des nächsten Dole-Schecks -- also war ich vergleichsweise pleite. Wir teilten uns ein Bier und sie zeigte mir einen „Trick", wie man auch ohne Geld zu ein paar Schlucken kommen konnte. Leute, die tanzen wollten, stellten ihre frischen Getränke einfach auf dem Boden ab. Sie machte auf durcheinander und trank von den abgestellten Bieren. Ich tat es ihr gleich und wurde natürlich erwischt. Peinlich, peinlich. Ich hatte irrsinniges Glück, dass der Typ, den ich damit aufregte, nicht gewalttätig war. Na ja, Adrenalinschub am Abend, erquickend und labend. Sara und ich kratzten unsere letzten Münzen zusammen und ersetzten ihm das Bier. Wir hatten vorab schon geklärt, dass Sara bei mir übernachten würde, da sie in einem anderen Stadtteil wohnte, und es deutlich zu spät für eine Heimreise war, es sei denn, sie würde ein Taxi nehmen, was sie sich natürlich nicht leisten konnte. Sie kannte mein Zimmer ja vom Bassunterricht, hatte aber keine Probleme damit, bei mir auf der engen Matratze zu nächtigen. Wir kuschelten eine Weile und schliefen dann händchenhaltend ein. Am nächsten Morgen schaffte sie es tatsächlich, mit nur einer Stunde Verspätung bei der Arbeit zu erscheinen. Ich war nach dieser Nacht ein wenig durcheinander. Sie hatte eine klare Ansage gemacht, aber ihr Verhalten schien dieser diametral gegenüberzustehen. Ich wurde aus ihr irgendwie nicht schlau. Und bemerkte bei mir selbst recht deutliche Signale: Ich war dabei, mich in sie zu verlieben. ...
    In dieser Woche bekamen wir aufgrund einer weiteren, ziemlich lauten und langen Session im Wohnzimmer zum ersten Mal Ärger mit den Nachbarn, die uns die Polizei auf den Hals hetzten. Dass dies nicht schon früher mal passiert war, war ohnehin ein Wunder. Hernach verlagerten wir die Jams in Sids Zimmer im Keller, das Schlagzeug und die Verstärker wurden dort aufgebaut. Sid verbrachte ohnehin die meiste Zeit bei seiner Freundin, einer Malerin, die, sagen wir es mal mild, etwas exzentrisch war. Sie war extrem kurzsichtig, weigerte sich aber, eine Brille zu tragen. Also musste man bei ihrem Eintritt erst einmal alles Zerbrechliche in Sicherheit bringen, da sie die Tendenz hatte, über Dinge zu fallen, oder einen Tisch mit ihrer Handtasche leer zu räumen. Sid berichtete mir, dass sie in ihrer Wohnung ein Zimmer voller Schmutzwäsche hatte -- sie bekam es nicht hin, Wäsche zu waschen, im Sinne von niemals. Stattdessen kaufte sie sich ständig neue Sachen und legte die getragenen in diesem Zimmer ab. Der Reichtum, der ihr dieses erlaubte, stammte aus einem Bankirrtum, der eine ziemliche hohe Summe auf ihrem Konto deponierte, welche nie zurück gefordert wurde. Als nach einem Jahr nichts passiert war, fing sie an, das Geld auszugeben. Beim nächsten Besuch von Sara nahm Julie sie beiseite und unter die Lupe. Sie schienen sich recht gut zu unterhalten. Für die meisten Frauen, die in unserem Haus kamen und gingen, hatte sie nur Verachtung übrig. Als sie auf ihr Zimmer ging, zeigte sie mir ...
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