1. Das Motorrad


    Datum: 30.09.2017, Kategorien: Fetisch,

    Gefühl, bis ich begreife, dass der Motorradhelm dort bereits auf meinem Kopf festgewachsen ist. Das Gefühl breitet sich immer weiter aus, zieht sich über meinen Kopf, die Schläfen entlang nach vorne über die Wangenknochen und den Kiefer. Der Motorradhelm ist zur äußeren, sichtbaren Hülle meines Kopfes geworden. Ich schließe das dunkle Visier -- und stelle überrascht fest, dass das Visier vollkommen schwarz und undurchsichtig ist: Ich sehe nichts mehr. Dann beginnt meine Sicht wieder klarer zu werden, es wird langsam heller, meine Augen müssen sich an die geringe Lichtmenge gewöhnt haben, die durch das stark getönte Visier dringt. Wie meine Sicht wiederkehrt und ich zunächst Konturen, dann einzelne Gegenstände und schließlich auch wieder alle Details erkennen kann, merke ich, dass der Helm und das Visier nicht mehr in meinem Gesichtsfeld sind. Ich hebe meinem Arm zum Kopf hoch, betrachte die noch nackte Hand, die aus dem matt-schwarz glänzenden Arm meines Lederkörpers ragt, führe sie nah an den Motorradhelm und das Visier heran und beginne zu verstehen, was passiert ist: Mein Kopf selber hat sich vollständig mit dem Helm verbunden, die Oberfläche des Helms ist zu meiner neuen, glatten, schwarzen Gesichtshaut geworden -- und das dunkle Visier wird mir in Zukunft die Augen ersetzen. Ohne weiter zu zögern, greife ich nach den Motorradhandschuhen, stecke meine Hände hinein, ziehe sie nach oben, merke ein kurzes Kribbeln und streiche mir dann mit meinen neuen Lederhänden über den ...
    Lederkörper der Rennkombi, zu der ich jetzt so sehr geworden bin, wie die schwarzen, ledernen Motorradhandschuhe oder der Motorradhelm zu einem Teil meines Körpers geworden sind. Ich drehe mich zum Spiegel im Flur um und sehe einen vollkommen in schwarzes Leder gehüllten Motorradfahrer vor mir -- mein erster Eindruck von meinem neuen Selbst. Als ich kurz darauf die Wohnung zum letzten Mal verlasse, nehme ich keine Schlüssel mit und lasse die Wohnungstür einfach hinter mir ins Schloss fallen. Ich weiß, dass ich weder jemals wieder hierher, zu diesem alten Leben zurückkehren werde, noch dass ich es könnte, wenn ich es wollte. Ich gehe die Treppe hinunter, öffne die Haustür und gehe zu dem schwarzen Motorrad, das auf dem Bürgersteig vor dem Haus auf mich wartet. Es ist eine schlanke Rennmaschine, und wie ich sie schon in der Nacht vom Wohnzimmerfenster aus gesehen habe, sieht sie exakt so aus wie in meinem Traum. Ich setze mich auf die Maschine und merke, wie die Lederhaut meines Körpers zwischen meinem Beinen am Sattel des Motorrades festzukleben beginnt und ich an dem Motorrad festwachse. Trotzdem ich nie auf einem Motorrad vorher gesessen oder gar eines selber gefahren habe, lasse ich die Maschine an und rolle langsam los. Auf der Straße beschleunige ich, schalte hoch und schlage einen Weg ein, der mich und das Motorrad zwischen meinen Beinen rasch aus der Stadt bringt. An einer Ampel ziehe ich mir den Reißverschluss zwischen meinen Beinen wieder auf, sehe wie mein lederner ...