1. Das Motorrad


    Datum: 30.09.2017, Kategorien: Fetisch,

    Seit letzter Nacht weiß ich, dass mein bisheriges Leben heute ein Ende haben wird. Mitten in der Nacht bin ich aus einem wilden, seltsamen Traum aufgewacht und sah noch die letzten Bilder des Traumes vor mir: Auf einem Motorrad raste ich durch eine einsame Landschaft, mein Körper dicht über dem Motorrad, in schwarzes Leder gehüllt. Ohne es mir erklären zu können, war mir vollkommen klar, dass ich nicht nur einen Traum hatte, dass diese Phantasie schon sehr bald real wird. Ich stand auf, ging in die Küche, füllte mir ein Glas mit Wasser, und ging das Wasser langsam trinkend wieder zurück in mein Schlafzimmer. Ohne es erklären zu können, war ich kaum überrascht, auf meinem Bett die schwarze Lederkombi zu sehen, von der ich eben noch geträumt hatte. Sie gehörte nicht mir, ich hatte sie vor dem Traum nie in meinem Leben gesehen -- und doch war sie mir vollkommen vertraut, jede Einzelheit kannte ich aus meinem Traum. Nur um noch eine letzte Bestätigung für mein mir unerklärliches Wissen zu bekommen, ging ich ins Wohnzimmer, sah aus dem Fenster auf die Straße vor dem Haus hinunter -- und natürlich stand dort das Motorrad, von dem ich eben erst geträumt hatte. Ich hatte es wie die Lederkombi vorher noch nie gesehen, und doch erkannte ich es sofort wieder, wusste, dass dieses Motorrad meins ist. Obwohl: Ich bin mir nicht einmal sicher, ob nicht vielleicht ich jetzt dem Motorrad gehöre -- oder einfach nur ab jetzt die Lederkombi, das Motorrad und ich untrennbar zusammengehören ...
    werden. Ich bin nicht mehr wieder ins Bett gegangen. Den Rest der Nacht und die meiste Zeit des Tages habe ich im Sessel im Wohnzimmer verbracht, habe den Blick in aller Ruhe über meine Bücher, die Bilder an den Wänden, die Schränke und Regale streifen lassen, habe Fotos angesehen, die vielen kleinen Erinnerungen an mein Leben bis zum heutigen Tag noch ein letztes Mal Revue passieren lassen. Es beginnt draußen dunkel zu werden, es geht bald los -- und ich merke, wie sehr ich mich auf das Neue vor mir freue. Ich gehe ins Bad, dusche ausgiebig, wasche mich gründlich und rasiere mich am ganzen Körper, im Gesicht, an den Beinen, unter den Achselhöhlen, entferne die Brust- und Schambehaarung -- und zum Schluss auch die Haare auf dem Kopf. Kahl und vollkommen unbehaart erkenne ich mich kaum im Spiegel wieder, aber ich bin mir absolut sicher, dass dies einer der wichtigen Schritte zum neuen Leben vor mir ist. Ich putze ich mir noch die Zähne und verlasse das Badezimmer. Als ich aus dem Bad komme und ins Schlafzimmer zur schwarzen Lederkombi gehen will, bemerke ich im Flur vor der Eingangstür zu meiner Wohnung einen schwarzen Motorradhelm mit einem dunklen Visier und schwarze Motorradhandschuhe daneben. Sie waren mir vorher noch nicht aufgefallen; ich bin mir sicher, dass sie vor dem Duschen noch nicht dort gelegen haben. Ich halte kurz inne, sehe mir den Helm und die Handschuhe an und gehe dann weiter ins Schlafzimmer zu der ledernen, schwarzen, einteiligen Rennkombi auf meinem Bett. Ich ...
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