1. Schlaf, Kindchen schlaf, ....."


    Datum: 30.09.2017, Kategorien: Erstes Mal, Tabu,

    Viele Autoren springen mit ihren Geschichten einfach so mitten hinein ins Geschehen. Könnte ich ja auch so machen. Aber es wiederstrebt mir meine Leser ohne Hintergrundinfo zu lassen. Es ist zwar egal, aus welchen Beweggründen die einzelnen Personen etwas mit einander anfangen. Aber es rundet doch so eine Geschichte erst richtig ab, wenn man die Personen etwas näher kennen lernt. So auch bei der Tamira und dem Swen. Richtig genommen sind sie Kinder/Enkel von Flüchtlingen. Ja, auch das hat es bei uns gegeben, Krieg, Bomben, Vertreibung, das ganze Programm des Elends. Wissen wir wie viele Familien heute noch mit diesem Trauma unter uns leben? Die Tamira und auch der Swen haben sich hochgearbeitet. Ihre Familien hatten da schon den Grundstein dafür gelegt. Ja, man könnte sagen sie haben sich integriert. Aber das wollte ich doch nicht damit sagen. Das, was die beiden Familien als solche zusammen hält, ist die innere Zuneigung und Offenheit unter einander. Nein, es ist kein Mittel zum Zweck. Das hatte es bei ihnen auch schon früher gegeben. Ach ja, die Familien stammen, die eine aus dem Nordosten und die andere aus dem Südosten Europas. Vielleicht später mehr dazu. Da sitzt doch die Tamira am Bettchen ihrer Kinder und summt ein Lied aus alten Tagen. Die zwei sind wieder mal sehr unruhig. Vielleicht sind es nur die Zähne. Oder ist es was anderes, was die Zwillinge nicht schlafen lässt? Obwohl sie es nie so erlebt hatte, sie kennt die Vergangenheit nur aus Erzählungen und ...
    Fernsehbildern. Das Lied aber hatte ihre Mutter und ihre Großmutter gesungen. Nein, ich werde nicht sentimental. Nun ist es ja so, dass kleine Kinder auch Stück für Stück heranwachsen. Sie werden neugierig und entdecken so manches, was sie eigentlich noch nicht so sehen sollten. So zum Beispiel, dass die Eltern so komisch schmusen. Auch stellen die Kleinen Fragen auf die sie eigentlich gar keine Antworten erwarten. Na ja, Kinder eben. Doch die Zeit vergeht, und auf jede Frage gibt es auch eine verständliche Antwort. Und so manches wird erst einmal wieder verdrängt. Die Umwelt fordert andere Erkenntnisse. Doch dann setzt die Pubertät bei den Kleinen ein. Nein, sie sind nicht mehr klein. Bei der Svenja setzen die ersten Tage ein, und der Karl hat da auch so seine Probleme mit seinen Träumen. Und noch etwas plagt sie auf einmal. Aus dem leichten Flaum werden so langsam richtig feste Haare, die doch so jucken. Ja, ja, kleine Kinder kleine Sorgen, ….. ! Und dass es doch so schön ist, wenn man sich da oder dort streichelt. Nur, das darf doch niemand sehen, wenn man so erregt ist. Doch es ist nun mal so, dass in einer Familie, die ansonsten nichts zu verheimlichen hat, es doch keine Geheimnisse geben kann. Ja, wenn die Türen eben nicht richtig geschlossen werden, dann schauen auch andere Mal in den Raum hinein, wenn es unpassend ist. Da hat doch die Svenja gesehen, wie der Karl sich wieder mal „gestreichelt“ hat. Oh, ist der Pimmel aber groß. Und die Eichel, fasst so wie beim Papa. Ja, den ...
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