1. Ich habe eine gute Mutter


    Datum: 13.10.2016, Kategorien: Tabu,

    Ich kann mich noch erinnern, wie ich im Alter von etwa acht Jahren schweißüberströmt aufwachte, ich hatte starkes Fieber. Meine Mutter saß an meinem Bett und kühlte meine Stirn mit einem Eisbeutel. So etwas prägt sich ein. Heute nach zehn Jahren sehe ich es noch genau vor mir. Und nicht nur das. Sie half mir bei meinen Schulaufgaben, sorgte dafür, dass ich immer pünktlich war. Ohne sie hätte ich nicht die Hälfte geschafft. Und dabei hatte sie es nicht leicht. An meinen Vater kann ich mich nicht mehr erinnern. Sie erzählte auch kaum etwas über ihn, nur dass er sich schon vor Jahren ins Ausland abgesetzt hätte und dass sie auch kein Geld von ihm bekommt. So arbeitet meine Mutter für unseren Lebensunterhalt, zumindest halbtags, von neun Uhr bis dreizehn Uhr in einem Büro. Halbtags, damit sie sich dann den ganzen Nachmittag um mich kümmern konnte. Nur gut, dass wir das Haus von meiner Oma geerbt hatten. Es liegt zwar in einem Kuhkaff etwa vierzig Kilometer von der nächsten interessanten Stadt entfernt, aber wir brauchten so keine Miete zu zahlen. Einen neuen Mann kennen zu lernen, schien meine Mutter nicht zu interessieren. Dabei sah sie durchaus gut aus mit ihren achtunddreißig Jahren. Sie war nicht dünn, sie hatte aber eine gute Figur, die etwas weniger als vollschlank war. Jedenfalls hatte sie genügend große Titten und einen wirklich schönen Arsch, der durch ihre Taille noch besser zu Geltung kam. Nicht zu vergessen ist ihr sehr schönes Gesicht, eingerahmt von dunklen ...
    Naturlocken. Ich nannte sie immer Carmen, nicht Mutter oder Mami oder so, immer nur Carmen. Der Name war vielleicht ein Tribut an ihre spanische Oma, die ich allerdings auch nicht kannte. Sie hatte viele Namen für mich: Liebling, mein Kleiner, Schatz, Schätzchen, Liebling, mein kleiner Liebling und noch mehr. Niemals nannte sie mich bei meinem Vornamen Thomas. Den Namen Thomas hasste ich genau so wie zurzeit mich selbst. Ich hatte eine schöne Mutter, um die mich viele beneidet hätten, aber ich sah es zu der Zeit nicht. Ich war viel zu sehr mit mir selbst und meinem eigenem Elend beschäftigt. Der Leser mag an dieser Stelle verzeihen, dass ich in meiner Beschreibung so weit aushole. Die Ereignisse, die sich in den nächsten Monaten in meinem Leben abspielen, sollten jedoch Grund genug sein, einen umfassenden Einblick in mein Leben “vorher” zu geben. Umso mehr, wenn der Leser erkennen wird, wie eine wirklich gute Mutter aus einem hoffnungslos verlorenen Sohn einen Sohn mit positiver Zukunft und viel versprechenden Perspektiven machen kann. Und das nur, weil sie alles, aber auch alles für ihn tut und nicht aufgibt, sich für ihn aufzuopfern. Das zu erkennen, hat einige Jahre gedauert, aber jetzt bin ich so weit und das Verhältnis zu meiner Mutter ist immer noch das Beste der Welt. Zurückblickend hatte ich so eine gute Mutter eigentlich nicht verdient. Ich war damals undankbar, störrisch, missmutig und übel gelaunt. Ich gab Widerreden, stritt mich mit ihr und allen privaten Freunden und ...
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