1. Das Fenster Teil 01


    Datum: 20.08.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    meine letzte Beziehung, die ich immer noch aufarbeitete. Sechs Monate. Das brauchte ich. Ich ging nie oberflächlich zu Werke. Ich maß jeden Schritt und versuchte mit mir selbst vorwärts zu kommen. Ich lief gegen die Vergangenheit an, gegen die Zeit, die ich nie einholte, denn sie war immer schon vor mir da. Ich sah nur ihre Spuren, die sie in mir hinterließ. Meine Schritte traten gegen die Erde, stießen sich daran ab, wie eine Maus am Laufrad. So kam ich mir manchmal vor. Mein Herz drohte zu einem Käfig zu werden. Ich wollte Keine mehr hinein lassen. Vorerst. Zumal es nicht mehr so groß ist, dachte ich und mühte mich eine Anhöhe hinauf. Jede hatte ein kleines Stück meines Herzens erhalten. Freiwillig, doch für manche, war es eine Trophäe. Die eine oder andere hätte es ganz haben können. Egal, es sollte halt nicht sein. Gewöhne dir ab, zu viel Gefühl hinein zu interpretieren. Aber mein Aufruf an mich selbst, entsprach nicht meiner Natur. Ich war ein unverbesserlicher Alkoholiker, der sich an der Liebe besoff. Leider blieben die Nebenwirkungen nicht aus. Vielleicht sollte ich mich auf Verhältnisse konzentrieren, die zwar den Anschein von Liebe haben, so tun, als ob und deren Wirklichkeit nur einem potemkinschen Dorf entspricht. Der Preis für meine Liebe war unbezahlbar, und alles andere, erschien mir zu billig. Beziehungen hätte ich in dieser Form genug haben können. Aber es genügte mir eben nicht. Ich konnte mich nicht belügen. Ficken aus Eigennutz, war für mich so ...
    erotisch, wie mit einem Korkenzieher eine Weinflasche zu öffnen. Banal. Unabhängig davon, wie der Wein schmeckte. So ein Abgang ist nur auf Zeit. Ich wollte alle Zeit. Du bist unverbesserlich, ein Idiot, mache es doch so wie andere, dachte ich und erreichte die Anhöhe. Aber es blieb dabei, ich war nur ich. Ich bog in einen Feldweg ein, der zum Ufer führte. Von weitem sah ich schon den kleinen Wagen, neben dem eine zierliche Gestalt stand und gegen den Hinterreifen trat. Ich blieb neben ihr stehen und schaute auf das luftleere Dilemma. Dem Reifen ging es wie mir. „Ich werde ihnen helfen", sagte ich nur und schaute sie an. Sie war zierlich und wirkte hilflos. „Danke, das ist nett von ihnen", erwiderte sie. Ich ging ans Werk. Nach einer Weile war das Ersatzrad montiert. „Kann ich mich bei ihnen revanchieren", fragte sie. „Das müssen sie nicht, das war selbstverständlich", antwortete ich. „Vielen Dank nochmals", meinte sie, lächelte mich an und setze sich in ihr Auto. Ich setzte mich wieder in Trab und nahm mein Mantra wieder auf. Nach dem Duschen war es an der Zeit für ein kleines Frühstück. Milchkaffee, ein Stück Weißbrot zum Eintunken, etwas Rührei und danach, ein wenig Obst. Mein Stammplatz war in einer Ecke des kleinen Kaffees, mit Blick auf die Szenerie. Ich beobachtete gerne, machte mir manchmal auf einem Zettel Notizen, Wortskizzen, und heute blieb ich dabei nicht unbeobachtet. Sie stellte mir einen Kaffee auf den kleinen Tisch, als ich über einen Zettel gebeugt schrieb. Die ...
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