1. Weihnachten zu dritt Teil 6


    Datum: 19.07.2017, Kategorien: Hardcore,

    Müdigkeit aus den Knochen zu schütteln, indem sie dieser wenig anspruchsvollen Tätigkeit nachging. Man konnte seinen Gedanken nachhängen und zu überlegen, gab es für sie genug. Fritz schien da genauso zu sein, wenn er auch äußerlich nichts davon ahnen ließ. Er war ruhig wie immer und redete kein Wort. Wozu auch. Es gab nichts, was die beiden verband. Trotzdem war er Angela auf seine Art sympathisch. Kein Wort zu viel, kein dummes Geschwätz. Ruhe eben. Als sie fertig waren, stützte er sich wie gehabt auf das Holzende der Mistgabel auf und meinte: „Die Sau wird wahrscheinlich heute ferkeln. Vielleicht interessiert es dich. Ich könnte dir Bescheid sagen, wenn es soweit ist.“ Angela hatte so etwas noch niemals live gesehen. Da sie nichts anderes zu tun hatte, sagte sie zu. Da erstmal nichts mehr zu tun war, ging sie ins Haupthaus zurück und las, in dem angefangen Roman weiter. Er war interessanter als gedacht und so versank sie in der Lektüre. Nach drei Stunden, hörte sie auf einmal ein Motorgeräusch, was sie nicht kannte. Es war kein Trecker, das war klar, klang wesentlich leiser und schnurrte. Sie legte das Buch weg und schaute in den Innenhof. Sie hätte nicht damit gerechnet, was sie zu sehen bekam. Eine schwarze Limousine, einer bekannten Luxusmarke, fuhr vor und hielt vor dem Haus. Der Fahrer, ein Typ mit einer dunklen Sonnenbrille stieg aus, öffnete die hintere Tür und Heinrich stieg aus dem Wagen aus. Während Heinrich jetzt mit einer schmalen Aktentasche und einem Paket ...
    bewaffnet Richtung Haus ging, setzte sich der Fahrer zurück in den Wagen und fuhr davon. Als Heinrich die Haustür öffnete, war der Wagen außer Sichtweite. Heinrich sah Angela am Fenster stehen und meinte trocken: „Die Hauptstraße ist wieder frei. Wurde Zeit.“ Dann legte er die Aktentasche und das Paket auf den Tisch und hängte einen langen Mantel, den er über den Arm gelegt hatte, an einen Haken. Selber trug er einen schwarzen, gut geschnittenen Anzug mit ebenfalls schwarzen Businessschuhen. So hatte Angela ihn noch nicht gesehen und wunderte sich einmal mehr, was Bekleidung aus einem Menschen machte. Heinrich hatte sich die Haare streng nach hinten gekämmt und irgendwie festgeklebt. Haarlack, vermutete Angela. Jetzt sah er auf alle Fälle, nicht mehr wie ein Mensch vom Lande aus. Sicher Klischee, aber es passte nicht. Er selber nahm es hin und reagierte nicht auf die neugierigen Blicke von Angela. Es ging sie nichts an, was er machte. Dabei schürte er jetzt erst recht ihre Neugierde, besonders als sie das Emblem oder Logo, das sie schon kannte, auf der Aktenmappe erkannte. Es war eine Ledermappe, in die dieses Zeichen eingeprägt war. Eine aufwendige Arbeit, selten und nicht billig. Als Heinrich kurz aus dem Raum ging, um sich etwas zum Trinken zu holen, kam Angela schnell näher an den Tisch und sah sich das Logo genauer an. Wieder war ihr, als wenn sie es schon gesehen hatte. Es war ihr bekannt. Aber woher kannte sie es. Da sie hörte, wie Heinrich zurückkam, ging sie schnell in ...
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