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Die Fabrik (1) etwas hat überlebt !
Datum: 11.06.2017, Kategorien: BDSM,
ziemlich zerrissenes (ehemals) weißes T-Shirt und ein stachelbewehrtes Lederhalsband, das er sozusagen zur Feier des Tages angelegt hatte. Sehr passend zu seinen aktuell knartschgrünen Haaren. Als letzte, sich noch einmal umdrehend und in die Kamera winkend, verschwand Sarah. Sie hatte sich nicht für ein Expeditionsoutfit entscheiden können und ging im Kleinen Schwarzen, unpassende signalblaue Pumps dazu und die Haare zu einem Knoten hinter dem Kopf geflochten. "Wartet auf mich". Komischerweise knarrte auch die linke Tür, als wenn Meister Hitchcock persönlich Regie geführt hätte, und schlug mit einem lauten Knall zu. Danach ist auf dem Band nur noch der leere Durchgang zu sehen... niemand hatte sich die Mühe gemacht, zurückzukommen und sie auszuschalten. Kapitel 3 : Ein Bild, gefunden in einem alten Spind... Gundula liebte Carl, Carl war in Francesca verguckt, und Francesca wollte nur spielen (später würde sie eine besondere Vorliebe für den Umgang mit Frauen in sich entdecken und die Kerls nur noch als ihre Opfer in Vergewaltigungsszenen der anderen Art sehen, ja haben wollen). Ja ja, so war das. Es war aber dies alles zwar ausgesprochen und allseits bekannt, aber es wurde irgendwie - irgendwie unter dem Deckel gehalten. Man trug das damals so nach außen, niemand war offensichtlich eifersüchtig, niemand trug etwas nach. Aber unter der Oberfläche brodelte es doch gar sehr. Francesca hatte die Führung übernommen. Sie waren durch einen Raum geschlichen, der dem ersten fast ... wie ein Ei dem anderen glich - Stühle, Tische, Herum geworfenes, Spinnenweben, kahle Wände. Es war, wie es sich gehörte für einen Einstieg in einen Horrorfilm der Art, wie sie ihn alle liebten - schwarzweiß, ohne großes Theater, nur kleine Ankündigungen des Grauens, eine Mischung aus Psycho und Art Noir. Aus irgendeinem Grund wahren sie ein gespanntes Schweigen, von außen betrachtet (und es gab zumindest kleine Augenpaare, die sie betrachteten, aber dabei eher niederen Instinkten folgten als ästhetische Betrachtungen anstellten), von außen betrachtet hoben sie sich wie Folien vor dem Hintergrund ab, der Grau in Grau gezeichnet nur im Schein ihrer Lampen aufleuchtete, um danach wieder im Dunkel zu versinken. Es gab die üblichen Geräusche, wie man sie erwartet hatte: Ein leises Rascheln hier und dort, ein kurzes Quieken... Sie hatten etwas auf gestört, das hier jahrelang ungestört im Dunkel gehaust hatte. Francesca hatte es offenbar eilig, von einem Raum in den anderen zu kommen, während Carl sich nun doch mal einen der alten Spinde vornahm, die da mit teils offenen, teils unverschlossenen Türen an den Wänden standen. Als er sich umdrehte, waren die beiden Mädels schon einen Raum weiter, er aber wollte es nun doch mal wissen, er hatte ja seine Helmlampe. Er blickte an den Spinden entlang, auf denen in alter, fast verblasster Schrift die Namen standen: E. Meier, K. Ottberg, A. Betthausen... Alles Namen, die er aus der Umgebung kannte. In einer korrekten, alten Handschrift auf ...