1. Schutzpatron in Leder Teil 01


    Datum: 30.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    lesen. Und als er in die Grundschule kam, sog er den Schreib- und Leseunterricht wie auch alle übrigen Fächer wie ein Schwamm in sich auf. Viel früher als seine Klassenkameraden konnte er flüssig lesen und entdeckte eine neue Welt: Bücher! Zunächst las er begeistert Kinderbücher und Märchen, dann verschlang er bald alles, was er in die Hände bekam und verstand: Geschichtsbücher, Tier- und Naturbeschreibungen, Länderberichte, alles über Ägypten, Griechenland, die Römer, die Naturwissenschaften und und und. Bald reichte ihm nicht mehr aus, was er in den Regal seiner Eltern fand oder er geschenkt bekam und wurde einer der jüngsten und häufigsten Besucher der städtischen Bibliothek. Und weil sein Aktionsradius so eingeschränkt war und er sonst kaum Freizeitaktivitäten hatte, trainierte er unbewusst sein Gedächtnis und konnte sich fast alles merken, was er las. In der Schule schrieb er nur Einser, auch wenn er sich im Unterricht zurück hielt. Schnell hatte er mitbekommen, dass es die anderen Kinder nicht sehr lustig fanden, wenn er auf alle Fragen der Lehrerin Antworten kannte, die sie kaum verstanden. Er wurde ihnen zunehmend suspekt: während die meisten Schule blöd und Hausaufgaben was Schreckliches fanden, strahlte Johannes eine Begeisterung für alles Neue aus. Die Kinder begannen nun, ihn nicht länger zu ignorieren sondern zu hänseln. Sie beschimpften ihn als Streber, Doofmann, Außerirdischen, Schwächling und ähnlichen netten Titulierungen. Dies wurde erst in seinen ...
    Jugendjahren besser, als seine Mitschüler zunehmend den Wert dieses lebenden Lexikons entdeckten: seine „Aushilfe" bei Hausaufgaben und in Klausurvorbereitungen war gerne gesehen. Tatsächlich half Johannes gerne, mindestens ein halbes Dutzend Mitschüler rettete er konkret über die Versetzung. Auch merkten die anderen, dass er nicht nur über Schulstoff ein immenses Wissen hatte. Wer einen bestimmten Filmtitel suchte, musste ihm nur eine Szene beschreiben oder die Hauptdarsteller nennen, schon konnte Johannes aushelfen. Er kannte die meisten Musikgruppen, Titel und Alben. Und niemand kannte sich bei Computern und im Internet wie er aus. Dies alles führte dazu, dass die Hänseleien überwiegend aufhörten und er ein anerkanntes Mitglied seiner Klasse wurde, anders, aber schon ok. Er stand in der Beliebtheitsskala immer noch nicht oben, wurde selten auf eine Fete eingeladen, hatte aber seinen Sonderstatus verloren, und damit war er schon zufrieden. Wenn ihn mal wieder Schüler, die an ihrem alten Bild festhielten, verulkten, versuchte Johannes dies, so gut wie es ging zu ignorieren und den Ratschlag seiner Mutter zu beherzigen: „Achte nicht auf die, die wissen gar nicht, was für ein tolle Junge Du bist". ------ Am heutigen Freitag half ihm diese zwecksame positive Sichtweise nicht. Er war schlecht drauf: sein 18. Geburtstag und was erwartete ihn? Keine Fete, keine große Party. Er hatte sich entschieden, seinen Geburtstag nicht zu feiern aus Angst, trotz Einladungen würde niemand kommen. ...
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