1. Schutzpatron in Leder Teil 01


    Datum: 30.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Erinnerung sah Rol einen kleinen, schmächtigen Jungen. Nicht auffälliger als andere. Nur das dieser Junge ein Handicap hatte. Was man nicht sah. Bis man ihn ansprach. Und dann das Stottern hörte. Niemand außer Betroffene konnte nachvollziehen, konnte auch nur ihm Entferntesten nachfühlen, wie eine solche Sprachstörung ein Kind und insbesondere einen Jugendlichen verunsicherte, einschränkte. Er hatte gelitten. Wie ein Hund. Immer gefürchtet, dass man aufgrund seines Stammelns ihn auslachte. Nicht ernst nahm. Für dumm hielt. Ja, er war gehänselt worden. Belacht. Veräppelt. Es schien so weit weg. Aber wenn er mitbekam, wie andere in ähnliche Situationen steckten, war die Erinnerung so stark, so nah, dass er einfach wusste, dass sich diesen frühen Erfahrungen ganz tief in seine Seele gebrannt hatten. Aber genauso tief eingebrannt hatte sich sein Weg, sein Aufstieg aus diesen Tiefen. Und seine Dankbarkeit für George. George war Soldat bei der US Army gewesen und in Rols Heimatstadt stationiert. Das Schicksal hatte es gewollt, das George gerade an der zentralen Busstation wartete, als eine Gruppe von älteren Schülern Rol hänselte. „Sasasasasag dododoch wawawawas Doodoodoofie", riefen sie. George hatte ihn angesprochen. Er war es gewesen, der Rol gefragt hatte, ob ihm das gefällt. Und warum er nicht dagegen kämpfte. „You have to fight. For yourself.", hatte er gesagt, immer wieder. Er hatte Rol überredet, es mit Bodybuilding zu probieren. Um Selbstbewusstsein aufzutanken. Er hatte ...
    ihn in einen Übungsraum der Army geholt. Und mit ihm trainiert. Zwei Jahre lang. Dann musste er zurück in die USA. Er ging aber sehr zufrieden. Aus dem schüchternen kleinen Jungen war ein kräftiger Heranwachsender geworden. Mit kräftigen Oberarmen, für sein Alter breite Schultern und gute Statur. Und das Beste war gewesen, dass mit jedem Zentimeter Muskel, den er aufgebaut hatte, sein Selbstbewusstsein gestiegen war. Und sein Stottern schwächer wurde. Bis es völlig weg war. Rol hatte viel gelernt in dieser Zeit. Ein Faible für körperliche Arbeit, einfache Typen, einen starken Verhaltenskodex. Und ein Mitgefühl mit den Schwachen, Belächelten. Ebenso wie eine Abneigung gegen die, die sich auf Kosten der Schwachen amüsierten, aufplusterten, darstellten. Das Aussetzen der Musik riss ihn aus seinen Gedanken. „Hey Leute, kurze Durchsage:", ertönte es vom DJ. „Eine besorgte Mami", Rol glaubte zu sehen, wie der DJ kurz seinen Kopf in Richtung der beiden Mädchen drehte, „bat mich herzlichst, eine kleine Suchdurchsage zu machen. Der kleine Joi soll schnell zur Tür kommen, es ist schon zehn und er muss dringend in die Heia." Lachen setzte ein. Rol beobachtete, wie die Leute sich umschauten. Die Mädchen schüttelten sich bereits wieder vor Lachen. Aber das schien ihnen noch nicht zu genügen. Eine rief „da vorne ist Joi" und zeigte Richtung Ausgang. Der nächste rief „Joilein, Joilein." Immer mehr griffen den Ruf auf und aus allen Ecken klang es „Joilein". Sich an der Stuhllehne hochdrückend ...