1. Eine nicht alltaeglicheFrau 02


    Datum: 26.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Menschen und die unaufgeforderte Reaktion darauf, nennen die Japaner "amae." Sina besaß "amae" im Überfluß. Nach einem vorzüglichen ausgiebigen Abendessen- Sina hatte etwas chinesisches gekocht- nahm sie mich bei der Hand und führte mich in ihr Schlafzimmer. Wir sprachen nicht viel. Mit unglaublicher Selbstverständlichkeit machte sie mir klar, dass wir die Nacht gemeinsam verbringen würden. Die Romantik, die sie in ihr Schlafzimmer gezaubert hatte- gedämptes Licht, Kerzen, Duftöle, ungewöhnliche, aber passende New Age Musik- hatte etwa Mystisches und der Sex mit ihr war märchenhaft. Pure Zärtlichkeit und Nähe. Nichts von der Derbheit und Aggressivität, die für den Sex mit Agnetha so charakteristisch waren. Sina und ich mussten nicht viel reden in dieser Nacht. Wir liebten uns einfach. Nach den ausschweifenden Sessions mit Agnetha während der letzten Wochen und Monate und den unzähligen zermürbenden Streitereien war die Nacht mit Sina Balsam für meinen Körper und vor allem für meine Seele. Pure Zärtlichkeit. Ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit, das ich schon lange nicht mehr verspürt hatte. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte ich wieder das Gefühl, dass mein Leben vollkommen in Ordnung ist. Keine Fragen. Es geschah einfach, was geschah. Es war so lange her, daß mich diese zärtlichen Regungen zuerst überraschten und verblüfften. Aber diese eine Nacht mit Sina genügte, um meine Sexualität wieder in normale Bahnen zu lenken. Diese Nacht war der Anfang einer inneren Heilung. ...
    Sina fragte nie nach meiner Beziehung zu Agnetha. Weder in dieser Nacht noch später, und ich habe keine Ahnung, wieviel sie über Agnetha und ihre Vorlieben wusste oder ob sie überhaupt etwas darüber weiß, und das ist auch nicht wichtig. Und auch ich brachte dieses Thema nie zur Sprache. Auch das ominöse Faschingsfoto, das Sina mit Agnetha in inniger Umarmung und sich küssend zeigte, erwähnte ich nie. Beide waren seit langem befeundet, aber seit einigen Wochen war ne Eiszeit ausgebrochen zwischen ihnen. Diesen vagen Hinweis hatte ich von Doris. Es war eine Eiszeit, die bis heute andauert, ohne dass ein böses Wort über Agnetha fallen würde. Sina erwähnt Agnetha einfach nie. Überhaupt war es eine Zeit des Umbruchs und des Übergangs. Die Frauenclique löste sich ganz langsam einfach auf, ohne dass es einen konkreten Anlaß dafür gegeben hätte. Doris verfiel einem Schamanen. Sie war ein grosser Fan der Bücher von Carlos Castaneda, und dieser Schamane wurde zu ihrem ganz persönlichen Don Juan. Sie wanderte mit ihm nach Südamerika aus,- ich glaube, nach Peru-, und fickt sich dort wohl noch heute die Seele aus dem Leib. Beate riß im "Black & White" doch tatsächlich einen wohlhabenden Bimbo auf, der mindestens zehn Jahre jünger war als sie. Seine Eltern besaßen eine riesige Baumwollplantage in Atlanta, und auch Beate wanderte aus. Und wenn sie nicht gestorben ist, dann vögelt sie wohl noch heute in den Baumwollplantagen des amerikanischen Südens jedem Bimbo, den sie zwischen ihre Schenkel ...