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Eine nicht alltaeglicheFrau 02
Datum: 26.05.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
tust du da? Was fällt dir ein?" Was ich tat? Nichts Ungewöhnliches, wie ich glaubte. Ich nahm Agnethas Gesicht vorsichtig in beide Händ, streichelte ihre Wangen und wollte sie zärtlich küssen. "Neiiin! Hör sofort auf, Mike! Nicht so! Das ist ja widerlich." Widerlich? Ein zärltlicher Kuss, nachdem, was soeben Wunderschönes passiert war? Dieses komplizierte Miststück konnte mich kreuzweise, und das gab ich ihr auch mit deutlichen Wortn zu verstehen. Bei Agnetha half nur ein klarer Text. Dann zog ich mich an. "Wo willst du hin, Mike." "Ich geh nach Hause." "Da bist du bereits, Mike." Ich war schon an der Tür. "Du bleibst gefälligst hier, Mike." Ich ging. Sie hielt mich am Arm fest. Ich machte einen letzten Versuch, die Wogen zu glätten. "Agnetha, gegen was kämpfst du? Gegen wen kämpfst du?" Ich geb dir die Antwort: Gegen dich selbst, und nicht gegen mich." "Steck dir deine schlauen Sprüche in den Hintern." Dabei ging sie mit den Fäusten auf mich los. Das war mir nun endgültig zu dumm. Ich schob sie von mir weg und ging. Im Treppenhaus begleiteten mich die Flüche, die sie mir hinerher rief. Einen (Geschlechter)Krieg kann man nicht gewinnen. Der Preis ist immer zu hoch. Das Muster dieser Nacht sollte typisch werden für unsere Verbindung. Auf leidenschaftlichen Sex folgte unvermittelt heftiger Zoff. Und umgekehrt. So heftig wir uns stritten, so leicht und problemlos versöhnten wir uns. Da wir uns charakterlich in vielem ähnlich waren; sehr viel ähnlicher, als ich damals ... verstand; bekamen unser Auseinandersetzungen Burton-Talor`sches Format. Alles an unserer Beziehung war überdimensional. Das galt für unsere Auseinadersetzungen und für den Sex. Das Einzige, was uns nie gelingen sollte, war, eine Balance herzustellen. Wir mussten uns körperlich und seelisch weh tun. Mit der Zeit lernte ich, gelassener zu reagieren, und wurde es mir zu heftig, dann ging ich einfach. Verbale Gegenattacken waren nicht wirklich hilfreich, sondern brachten Agnetha erst so richtig auf Drehzahl. Es gibt Beziehungen, in denen man sich durch Harmonie weiterentwickelt. Und es gibt Beziehungen, die den Konflikt brauchen, um für uns segensreich zu wirken. Diesen Segen erkennen wir in aller Regel aber erst sehr viel später, und nicht, wenn wir diese konfliktreiche Beziehung grade leben. Meine Beziehung mit Agnetha gehörte eindeutig in die zweite Kategorie. Ich wusste immer noch nichts Näheres über ihre Beziehung zu Thommy, wo mir der Schlüssel für Agnethas Sprunghaftigkeit zu liegen schien. Sicher, das schwierige Verhältnis zu ihren Eltern hatte sich bestätigt. Darüber hatte sie recht ausführlich geredet, aber alles andere war für mich nach wie vor ein Buch mit sieben Siegeln. Die näheren Umstände was die Trennung von Thommy betraf? Bisher nicht mehr als Andeutungen, und bei jeder Nachfrage meinerseits reagierte sie unwirsch. Der Grund für ihre Vernarbungen? Auch da tappte ich weiterhin im Dunkel. Ich musste Agnetha den Zeitpunkt überlassen, wann- und ob überhaupt?- sie mir es ...