1. Abiturparty (überarbeitet)


    Datum: 10.09.2016, Kategorien: Verführung,

    drehen. Ich kann nich gut wieder einschlafen, wenn es hell ist. Dann hab ich deine Haare gesehen und hab mir gedacht..." "Na? Was hast du dir gedacht?" "Als erstes hab ich mich vielmehr gefragt, warum du schon auf bist. Dann hab ich mir gedacht, dass du sicher Gesellschaft gebrauchen könntest." Sie lächelte: "Da lagst du gar nicht so falsch. Aber sag mal, was war eigentlich gestern mit dir los? Wolltest du einfach mal alle Mädchen aufreißen, die so zu fassen waren?" Ich versuchte beleidigt zu klingen: "So schätzt du wirklich mich ein? Als einen Aufreißer, der alles vögelt, was er zu fassen kriegt?" "Nein, eigentlich nicht, aber gestern hattest du gut viele. Sechs, oder?" Ich nickte: "Ja, das ist schon richtig, aber so einer bin ich eigentlich nicht. Vivi wollte sich als erstes nur massieren lassen, dann ist das ausgeartet. Dann hat mich Anni übelst heiß gemacht, gut, bei Maren, Lisa und Melli hab ich selbst entschieden." Natalie zog die Augenbrauen hoch: "Wenigstens bist du ehrlich." Dann schaute sie mir in die Augen. Ich hielt ihrem Blick stand, sie hatte braune Augen, gerade irgendwas durchdringendes im Blick, irgendetwas, was ich nicht deuten konnte. Sie sagte wieder etwas. "Du bist mir an unserer ersten Begegnung nie so aufgefallen, wie du jetzt bist. Du hast dich ziemlich krass verändert. Vom Schüchternen zum Womanizer. Was ist passiert?" Kaum merklich schüttelte ich den Kopf, hielt immer noch ihrem Blick stand: "Keine Ahnung. Irgendwie bin ich offener geworden." Sie ...
    rutschte näher an mich heran: "Das hab ich gemerkt, aber warum? Warst du mit dir nicht zufrieden?" Jetzt senkte ich den Blick, sie hatte jetzt starke Emotionen in ihren Augen, etwas sehr intensives. Ich starrte in den Sonnenaufgang. Sie flüsterte mir etwas ins Ohr: "Versuchst du etwas hinter deiner Fassade zu verstecken?" Früher hatte ich mein Maul gegenüber Mädchen nie aufbekommen, hatte immer mit vielen Abweisungen zu kämpfen, ich war eben sehr verletzlich. Wahrscheinlich bin ich das jetzt immer noch, ich weiß es nicht, meine Fassade verbirgt vieles, denn wenn ich will, kann ich so sein wie früher. Sie hauchte mir einen Kuss auf die Wange, ich drehte überrascht den Kopf. Sie saß direkt neben mir, schaute mich vielsagend an. "Hat es nicht lange gedauert, bis du alles versteckt hast, wovon du gedacht hattest, dass es keine gute Eigenschaft von dir war?" Das war Anfang der zehnten passiert, ich wollte mein Image ändern, hatte mit dem Rauchen angefangen, wurde tollkühner, versteckte aber meine Schüchternheit hinter einer großen Klappe. Die Lehrer fanden den Imagewechsel nicht gut, meine Leistungen sanken sehr hart ab, doch unter den Mitschülern hatte ich mit einen neuen Ruf gemacht. Es war harte Arbeit, so zu werden, wie ich jetzt bin. Ich nickte, begann zu erzählen, wie krass ich mich in einem halben Jahr verändert hatte. Sie hörte zu, unterbrach mich nicht und schien mich auch zu verstehen. Damals hatten Schüchterne eben keine Chance auf Anerkennung. Sie legte mir einen Arm um ...
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