1. Das „süße“ und amouröse Abenteuer


    Datum: 29.04.2017, Kategorien: Fetisch,

    aus heiterem Himmel legte Sabrine ihren Kopf auf Rainers Schoss. Rainer schien dies überhaupt nicht zu überraschen. Obwohl ich selber nie erlebt hatte, wenn Sabine in den Armen eines anderen Mannes lag, überraschte es auch mich auf einer gewissen Weise kaum. .... Was nun geschah kann man wohl kaum in seiner Allumfassenheit beschreiben, sondern ausschließlich die realen Fakten und vielleicht einen Teil der Gefühle, die jeden einzelnen von uns bewegten. Ich kann auch nicht alles in Worte wiedergeben, was ich empfand. Einerseits brach eine Welt für mich zusammen, andererseits schien alles auf diesen Punkt hin gesteuert zu haben, so dass die Entwicklung nur zu logisch schien. Aber mit Logik allein lässt sich das nicht beschreiben, es war, wie so oft in meinem Leben wie ein Déjà-vu. Wir schienen gefangen zu sein, in einem Labyrinth oder Spinnennetz aus Glaubens- und Wertvorstellungen oder was auch immer. Als Sabrine sich Rainer zärtlich zuwandte und er ihre Zärtlichkeit erwiderte, machte ich die Hölle durch, es war als würde ich sterben müssen -- einerseits. Auf einer anderen Ebene ging in meinem Kopf und Bauch etwas sehr verwirrendes vor. Hunderttausend Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten, wie die Situation weitergehen könnte wurden mir in einem Augenblick deutlich. In dieser Situation jedoch konnte ich einerseits den Schmerz kaum ertragen. Andererseits fragte ich mich, ob ich den Schmerz überwinden könnte, wenn ich mich dem Spiel ihrer Zärtlichkeit anschloss? Aber nein -- ...
    das war undenkbar für mich damals. Also verließ ich den Raum. Beide schienen mich noch aufhalten zu wollen, mich zu überreden mitzumachen. Ich übernachtete in dem Raum seines WG-Genossen, das zur Straßenseite lag, jedoch so nah an dem Zimmer, in dem beide gerade mit der schönsten Sache der Welt beschäftigt waren. Sabrine, meine Sabrine (ja konnte ich überhaupt Besitzansprüche stellen?) und Rainer. Sabrine zeichnete sich dadurch aus, dass sie alles was sie tat mit einer unschuldigen Leidenschaft und Hingabe machte. Egal was sie tat, es schien dadurch geheiligt und wahrhaft zu sein. Alles was ich je getan habe schien im Vergleich dazu Sünde zu sein, da ich damals keinen Zugang zu dieser radikalen Form der Leidenschaft und Hingabe in diesem Augenblich, an diesem Ort gewinnen konnte. In dem Augenblick, indem ich diese Worte niederschreibe, empfinde ich die Gewissheit, dass diese Geschichte, dieses Drama, dieses reale Erlebnis und die hunderttausend andere Möglichkeiten schon längst irgendwo niedergeschrieben standen. Aber diese Augenblicke damals, waren so lang wie Myriaden von Jahren, gab es ein Entrinnen aus diesem Labyrinth? Meine Sünden, die Sünden der gesamten Menschheit kamen mir in den Sinn. Ich spürte Millionen von Nadelstichen, die in meine Haut eindrangen. Die Bilder von Hieronymus Bosch verfolgten mich. Ich bekam jedes Geräusch aus dem anderen Raum mit. Mein Gehör verstärkte sich in der Form, als ob meine Ohren Flügel bekamen, als wuchsen sie in den Raum hinein, als ...
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