1. Jana II


    Datum: 24.04.2017, Kategorien: Tabu,

    das Papier einfach fallen ließ und aus dem Badezimmer stolzierte, ohne mich eines Blickes zu würdigen. Ich hörte ihre Schritte, gedämpft durch den Teppichboden im Flur, das Öffnen ihrer Zimmertüre, bald darauf, wie sie ins Schloss fiel, das Geräusch von leicht knarrendem Holz und quietschenden Federn, wenn sich ein Körper ins Bett legt und dann Stille. Ich zog mich einfach zurück, wie ein geprügelter Hund. Ein letzter Blick ins Badezimmer: durchweichtes Papier auf dem Boden, daneben ihr zusammengeknüllter grüner String-Tanga, klare Flüssigkeit, die vom Deckel der Toilette ihren Weg über den Rand hinaus zähtropfend nach unten auf den Boden gefunden hatte, um wiederum kleine Lachen zu bilden. Ich ging in mein Büro, zog mich an, zitterte am ganzen Leib und konnte mich nicht mehr konzentrieren ob der Konsequenzen dieser kurzen aber sehr intimen Begegnung. Aber es passierte nichts. Am nächsten Tag begegnete ich ihr, sie sagte nichts, unternahm nichts, ließ keine Bemerkung fallen, keine Andeutung, so als ob sich nichts zugetragen hätte. Ich war irgendwie aus der Fassung gebracht. Ich hatte mir die ganze Nacht Gedanken, ja Sorgen gemacht, wie ich ihr wieder unter die Augen treten könnte, aber sie überging alles, als ob nichts geschehen wäre. Dieses Intermezzo hatte keinerlei Auswirkung auf unsere Beziehung. Sie ging ganz normal mit mir um. Als ich Tage später wieder abends in meinem Büro saß, kam sie mit einem Mann durch die Haustüre herein und ging, als ob es das ...
    selbstverständlichste der Welt wäre, mit einem kurzen „Hallo“ gefolgt von seinem Höflichkeitshallo, die Treppe zu ihrem Zimmer hoch. Ich vernahm wie sie ihre Türe aufschloss, hineinging und die Türe wieder zuzog, aber sie fiel nicht ins Schloss. Bald darauf hörte ich Musik, ziemlich laut, sonst nichts. Ich arbeitete weiter, unkonzentriert, immer wieder auf andere Geräusche wartend. Was macht sie da oben und dazu noch mit einem Mann? Ich kenne ihn gar nicht. Ist das nur ein Freund oder......vielleicht mehr. Mir gingen tausend Gedanken durch den Kopf. Bilder sie und der Mann auf dem Bett nackt umschlungen, oder..... Alle Konstellationen malte ich mir aus und plötzlich wollte ich mir Gewissheit verschaffen. Die Musik lief, ich ging langsam die Treppe hoch, bis zur Ecke, blieb stehen, horchte, nichts. Die Spannung in mir wuchs, auch das Gefühl jetzt sofort auf die Toilette zu gehen. Ich wusste, dass ich im Begriff war etwas Verbotenes zu tun. Ich blieb stehen. Die alles übertönende Musik war zu hören. Ich traute mich nicht weiter. Ich wartete. Das dringliche Gefühl in meinem Bauch ließ etwas nach. Ich versuchte den Mut aufzubringen um die Ecke zu gehen in Richtung ihres Zimmers, natürlich leise, auf Zehenspitzen, nur um etwas zu hören, aber ich traute mich nicht. Lange blieb ich stehen, bekam kalte Füße und erreichte für mich nichts. Meine Erregung der Angst wuchs wieder. Als ich mir meiner Situation im Klaren war, trat ich den geordneten Rückzug an. Plötzlich hörte die Musik auf. Auf die kurze ...