1. Die Frau seiner Träume 02


    Datum: 14.04.2017, Kategorien: BDSM,

    antwortete Sophie und verschwand im dunklen Flur. Anton fluchte leise vor sich hin. Wieso konnte er nicht so sein wie jeder andere und einfach ein Gespräch anfangen? Wieso verachtete sie ihn so sehr für etwas, woran sie selbst beteiligt war? Wieso konnte er nicht einfach über sie hinwegkommen und einsehen, dass diese blöde Schwärmerei vollkommen sinnlos war? Es war zum Verzweifeln. Er lauschte den Geräuschen im Haus. Toilettenspülung. Waschbecken. Und letztendlich Schritte, die Sophie wieder zu ihm zurückbringen würden. Er musste sich entscheiden. Sollte er noch einen Versuch starten, das Ruder herumzureißen, auch wenn er wusste, dass er keine Chance bei ihr hatte? Oder war es an der Zeit, auf Abstand zu gehen und zu akzeptieren, dass er in einer Sackgasse angelangt war? Als Sophie wieder in der Küche auftauchte und in direkter Linie an ihm vorbei in Richtung Terrasse ging, ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen, fasste er all seinen Mut zusammen und richtete sich auf. „Warte!", rief er ihr hinterher und machte einen Schritt nach vorne, die Verzweiflung in seiner Stimme deutlich hörbar. Auf der Türschwelle stoppte sie, ohne sich jedoch zu ihm umzudrehen. „Können wir", Antons Stimme gab nach, bevor er seinen Satz zu Ende bringen konnte. Nach einem Räuspern fing er noch einmal an. „Können wir reden? Über... du weißt schon. Letztes Wochenende?" Im selben Moment, als die Worte aus seinem Mund waren, kamen ihm die Zweifel. Vielleicht hätte er mit einem anderen Thema anfangen ...
    sollen? Sophies Schultern spannten sich an und er konnte sehen, wie sich ihre Hände zu Fäusten ballten. Einen Moment lang passierte nichts -- keine Bewegung, kein Laut, perfekte Stille - , dann wandte sie sich ihm langsam zu. Anton war sich nicht sicher, was er von Sophie erwartet hatte, aber es war sicher nicht der wütende, hasserfüllte Ausdruck in ihrem Gesicht, mit dem sie ihn bestrafte. „Was gibt es da zu bereden?", fauchte sie und kam auf ihn zu. „Ich war betrunken und bin im falschen Bett gelandet, du warst notgeil und hast es ausgenutzt. Wenn ich du wäre, würde ich nicht darüber reden wollen!" Ein Schlag ins Gesicht hätte Anton weniger getroffen als Sophies Anschuldigung. Ausgenutzt? Er dachte zurück an die Nacht, die gleichzeitig die beste und wohl ernüchterndste Nacht seines Lebens war. Nicht, dass er lange nachdenken musste. Er hatte die Geschehnisse so oft vor seinem inneren Auge abgespielt, dass er inzwischen jede Sekunde, jede noch so kleine ihrer Gesten auswendig kannte. Zugegeben, er hatte sich anfangs dafür geschämt, es sich zu ihrem schlafenden Körper zu machen, aber er hätte sie niemals ohne ihr Einverständnis angefasst. Abgesehen davon schien sie, als sie schließlich wach war, mehr als willig -- und vor allen Dingen klar genug, um zu wissen, was sie tat. Aber war sie das wirklich? Zweifel überkamen ihn und er wrang nervös seine Hände, nicht sicher, wie er reagieren sollte. Sein Entsetzen und seine Unsicherheit müssen Anton Gesicht geschrieben gewesen sein, ...
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