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Langsam
Datum: 13.04.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,
Da bist Du ja. Ich sehe Dich in dem Zimmer. Du liegst auf dem Bauch, ohne Schuhe, aber angezogen, lang ausgestreckt und hast die Arme unter den Kopf verschränkt, das Gesicht mir seitlich zugewandt. Ich nähere mich langsamen Schrittes dem Bett und damit Dir, bis ich neben dem Bett stehe. Gedankenverloren fange ich an Dir über die Deine Schulter Richtung Ellenbogen zu streicheln, langsam und behutsam, fast, als solltest Du es nicht merken, welch törichte Idee. Meine Fingerkuppen in adagio, kontinuierlich abwechselnd, wie Regentropfen an immer anderen Stellen. Du siehst mich an, lässt mich und mein Treiben gewähren, ein Hauch eines Lächelns zieht über Dein Gesicht hinweg, aber eher ein unsicheres, nämlich darüber, was passieren wird. Ich lege mich neben Dich, der Länge nach Dir zugewandt, Abstand wahrend, ebenfalls angezogen. Mein Haupt auf meinen einen Arm gestützt, der damit zur Untätigkeit verurteilt ist und nur die Aufgabe hat, meinen Kopf in dieser Position zu halten. Ich kann Dich so besser ansehen, kann mit Deinen Augen in Dialog treten, eine wortlose Unterhaltung beginnen und gleichzeitig registrieren, wie Du auf meine Fingerkuppen und Ihre Berührung reagierst. Wir beide müssen uns auf das und uns konzentrieren, was nicht einfach ist. Du öffnest ganz leicht den Mund, setzt an etwas zu sagen, ich hebe die Brauen, in Erwartung, was da kommen mag, aber Deinen Mund verlässt nur ein sinnlich schweres, ausgeatmetes, leises "Mhhmm", nur das. Ich gestatte meinen Finger nun die ... Freiheit, sich ihren Weg selber zu suchen, meine Hand hat sich um 180° gedreht und nur die feinen Härchen meines Handrückens finden eben noch Kontakt zu Dir. Du schließt die Augen und ich deute das als Signal, dass es Dir gut tut und Du den Genuss auskostest. Ich wage es und senke einfach meinen Kopf, um meiner Hand Hilfestellung zu geben und vorsichtig berühren meine Lippen fremdes Gebiet. Meine Augen sind auf der Hut, auch ja jedes Signal von Dir weiterzugeben. Einen Moment später reißt Du die Augen auf, um mit ihnen und diesem Ausdruck des Erstaunens in Ihnen, nicht wissend was da geschieht, Dein Einverständnis zu erteilen. Jetzt hast Du die Augen schon wieder geschlossen, aber Dein Lächeln um Deine Mundwinkel verrät Dich. Du bewegst Dich leicht, um Dir Entspannung zu verschaffen, es ist keine Veränderung der Position, nur eine kleine, kaum wahrzunehmende Gewichtsverlagerung. Ich halte inne, warte, setze von neuem an, fordernder und nachhaltiger als vorher. Vom Kap Deiner Schulter bis zum Südpol Deines Gesichts ist es nur ein Zweifinger-Sprung und ich wage ihn. So behutsam, dass es mich wirklich Anstrengung kostet, geraten Dein Gesicht und meine Finger aneinander. Wieder öffnest Du die Augen, aber diesmal leuchten Sie dermaßen, dass ich inne halte, aber nur den Moment lang, um dann meine gesamte Hand und Ihre Wärme und Zärtlichkeit behutsam mit Deiner Gesichtshälfte bekannt zu machen. Du siehst mich an, fragst mich mit Deinen Augen und ich kann Dir nicht mal eine Antwort ...