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Wie es der Zufall will
Datum: 27.09.2016, Kategorien: Bisexuell,
meine Gedanken drehten sich immerzu im Kreis. Am Treffpunkt angekommen, konnte ich zuerst meinen Augen nicht trauen. Konnte das wirklich die Kneipe sein, die er meinte? Das Schild liess keinen Zweifel offen, hier ging es zu der Bar "Nachtschwärmer". Von aussen konnte ich schon erahnen, welches Publikum hier verkehrte aber als ich eintrat, wurde es mir endgültig klar. Überall sassen aufgetakelte Leute, die sich vor Überheblichkeit fast überschlugen. Meine Enttäuschung wuchs: Wir hatten doch so lange telefoniert, hat er denn nicht gemerkt, dass ich nicht so war? Unter den abfälligen Blicken von manch anderem Gast, der mein Outfit mit gerümpfter Nase beäugte, suchte ich mir einen freien Tisch. Klar, fiel ich mit meinen Jeans und dem einfachen Shirt auf, schliesslich trugen hier fast alle teure Markenklamotten und keinem kam es in den Sinn, in seinen masslos überteuerten Stoffhosen Löcher in die Kniegegend zu reissen. Schliesslich bestellte ich mir eine Cola und wartete auf Erik. Plötzlich kam ein Mann Ende vierzig, mit Glatze und einem dicken Bauch zur Tür herein, sah mich, hob die Hand zum Gruss und setzte sich zu mir. Ich wollte ihn gerade fragen, ob wir uns kennen sollten, als er sich schon mit einem "Hallo Jasmin, ich bin Erik!" vorstellte. Ich sah genau hin: Ja, unter dem Doppelkinn und den Hängebacken konnte ich tatsächlich einige Züge ausmachen, die wohl einmal zu dem netten jungen Mann gehörten, dessen Bild ich im Internet sah. Er musste wohl mein sprachloses Staunen ...