1. Jeanette Biedermann: Die Sache mit


    Datum: 17.03.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    Jeanette Biedermann: Die Sache mit der Flasche Ich hatte mich entschieden, den Wehrdienst zu verweigern und musste stattdessen meinen Zivildienst in einem Krankenhaus antreten. Ich kann nicht gerade sagen, dass es immer ein Zuckerschlecken war, aber ich hatte auch meinen Spaß. Und an eine ganz bestimmte Sache erinnere ich mich noch besonders häufig und gerne zurück und werde es wohl auch in ferner Zukunft noch. An besagtem Abend hatte ich Nachtschicht in der Ambulanz – mal wieder. Sonderlich viel ist nie los, schließlich war es nur ein kleines Städtchen und ein kleines Krankenhaus und auch diese Nacht war bisher ziemlich langweilig gewesen. Daher erschrak ich beinahe, als sich die große Flügeltür elektrisch öffnete. Ich schaute von meinem Buch auf und durch die große Glasscheibe des Aufenthaltsraumes auf den Flur. Ich sah ein junges Mädchen durch die Tür kommen, mir fiel auf, dass sie merkwürdig breitbeinig ging. Sie blieb stehen und sah sich hilfesuchend um. Ich legte das Buch beiseite, stand auf und ging auf sie zu. Ich fand sie relativ hübsch, sie hatte ein hübsches Gesicht und blondes, ziemlich langes Haar. Irgendwie kam sie mir bekannt vor, wahrscheinlich hatte ich sie in der örtlichen Disco schon mal gesehen... Sie trug einen wadenlangen Wickelrock und ein T-Shirt mit der Aufschrift „Sisters Of Mercy" vorne drauf. Die Klamotten schienen nur schnell übergeworfen worden zu sein, sie passten überhaupt nicht zu einander - etwas was man nachts in der Ambulanz allerdings ...
    naturgemäß recht häufig zu sehen bekam. Auf eine Weise wirkte es fast anrührend. Mir fiel auf, wie deutlich sich ihre Brüste unter dem Stoff abzeichneten: Sie trug nicht einmal einen BH. „Guten Abend", begrüßte ich sie. „Kann ich ihnen helfen?" „Guten Abend...", sagte sie ein wenig abwesend. Sie wirkte fast etwas erschrocken, als sie mich dann wahrnahm und blickte hilfesuchend an mir vorbei. „Ist denn keine Schwester hier?" fragte sie dann. Ich hob entschuldigend die Handflächen und lächelte sie an. „Tut mir leid, ich bin im Moment der Einzige hier." Sie schien sich langsam wieder zu fangen. „Ich möchte gerne einen Arzt sprechen", sagte sie, „...eine Ärztin." „Herr Doktor Siegmann hat heute Nachtdienst", gab ich zurück. „Der ist allerdings im Moment bei einer Entbindung. Um was geht es denn?" Wurde sie etwas rot, als ich ihr diese Frage stellte? „Äh, das... das möchte ich lieber mit dem Doktor besprechen..." „Ich muss aber...", begann ich, dann zuckte ich mit den Schultern und ging in den Aufenthaltsraum um von dort im Kreissaal anzurufen. Manchmal war es nicht ganz einfach, die Vorschriften - die in diesem Fall sagten, ich müsse dem diensthabenden Doktor die Art des Notfalls mitteilen - und das Recht des Patienten auf Diskretion und ärztliche Verschwiegenheit unter einen Hut zu kriegen Nachdem ich den Hörer wieder aufgelegt hatte, ging ich zu ihr zurück. „Ich habe den Doktor informiert, er kommt so schnell es geht. Wenn Sie solange Platz nehmen wollen?" Ich wies auf eine ...
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