1. Die Wette


    Datum: 26.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    erste und hoffentlich letzte Mal im Leben einer Frau einen Orgasmus beschere und dann nichts wie weg kann von diesen beiden Freaks. Ich stehe auf und gehe an die Fensterwand, um mir die Stadt anzugucken. Nicht, weil ich neugierig bin, sondern weil ich trotz meiner Zusage nicht weiß, was ich tun soll. Ich sehe den Euro-Tower, das Commerzbank-Gebäude, in denen noch immer Lichter brennen und Menschen arbeiten. Ich reibe mir die Handgelenke, da, wo die Haut von den Fesseln leicht gerötet ist. Unter mir sehe ich Autos und Bahnen, Menschen wuseln umher. Ich schätze es auf ca. 21 Uhr. Während da unten in der Stadt alles seinen gewohnten Gang geht, soll ich hier oben eine Frau verführen, während ihr Freund zuguckt. Nein, stelle ich richtig, nicht verführen, ich soll sie geil machen, sie ficken. Ich stelle mir die Blicke der Polizisten vor, wenn ich ihnen auf dem Revier die Geschichte erzähle. „Sie mussten also eine Frau befriedigen? Und wie genau haben Sie das gemacht?" Gierige Augen, lüsterne Münder. Ich schaudere. Vielleicht tue ich der Polizei Unrecht, vielleicht wird es gar nicht so schlimm. Ich sehe die Reflexionen der beiden in der Glaswand. Sie lassen mir Zeit, scheinen zu merken, dass ich mich sammeln muss. Ich nippe am Getränk, nehme den Geschmack kaum wahr. Unten hält eine S-Bahn an einer Haltestelle, Menschen steigen ein und aus. Von hier oben kann ich keine Details ausmachen, alles wirkt unwirklich, weit weg. Nur die beiden hinter mir sind echt, sind da. Ich höre sie ...
    miteinander flüstern. Und was, wenn ich zur Polizei gehe? Ich wurde betäubt und an einen Ort gebracht, den ich nicht kenne. Ja, das ist Entführung. Ich war gefesselt. Freiheitsberaubung. Ich soll jemanden befriedigen, was ich nicht möchte. Ist das eine Vergewaltigung, wenn ich gar keinen Sex habe? Wie nennt man das dann, sexueller Missbrauch? Ich hole tief Luft. Drehe mich um und schaue die beiden an, die ihr Gespräch sofort beenden und mich gespannt beobachten. Jetzt ist es an mir, sie zu mustern. Die beiden geben nach außen ein schönes Pärchen ab, nur zu dumm, dass man ihnen ihre perverse Ader nicht ansieht. Er steht selbstbewusst da, die Hände locker an der Seite. Breite Schultern, sehr sportlich, ein attraktives Gesicht. Ohne Zweifel, in einer anderen Situation hätte ich Marcel mit Kusshand vernascht. Aber Marie...? Klar, sie ist hübsch. Groß, schlank, blond. Ein schönes Gesicht. Allerdings teilen sie und ich mehr als nur eine Vorliebe für muskulöse Männer mit Grübchen -- auch ich hatte noch nie etwas mit einer anderen Frau, ja der Gedanke daran hat mich eher abgeturnt. Was würde die Polizei sagen, wenn sie uns jetzt sehen könnten? „Warum haben Sie sich nicht gewehrt? Warum haben Sie keinen Fluchtversuch unternommen?" Ja, warum nicht? Hinter den beiden mache ich eine Tür aus. Ich weiß nicht, ob sie abgeschlossen ist. Ich könnte es versuchen... Gleichzeitig wird mir bewusst, dass ich nicht zur Polizei gehen werde. Eine Stimme, die ich noch nie in mir wahrgenommen habe, ...
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