1. Nachbarschaftshilfe


    Datum: 26.09.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Ich saß wie so oft vor dem PC, als das Telefon klingelte. Meine Mutter war gerade am Bügeln, weshalb ich behäbig aufstand, zum Hörer schlenderte (in der Hoffnung, der Anrufer würde es sich bei dieser Geschwindigkeit anders überlegen) und abnahm. Ich meldete mich mit einem halbherzigen „Ja hallo?". Eine Frauenstimme ertönte: „Ja, ähm, Daniel, bist du das? Hier ist Gabi." Ich seufzte innerlich. Gabi war eine knapp fünfzigjährige Bekannte meiner Mutter, die ein paar Häuser weiter wohnte. Ich war mit ihrer Tochter im Kindergarten, während der Schule gab es jedoch keinen Kontakt. Erst vor drei Jahren traf meine Mutter Gabi auf der Straße und sie unterhielten sich ziemlich lange. Gabi schien damals recht einsam zu sein -- ihr Mann hatte sie verlassen, ihre Tochter kam in die Pubertät, und zu ihren Arbeitskollegen hatte sie kaum Kontakt. Meine Mutter wurde durch dieses Gespräch unfreiwillig zu Gabis „Freundin", und seitdem rief sie in unregelmäßigen Abständen an. Ich persönlich mochte Gabi irgendwie; sie war eine nette Frau, die einfach etwas zuviel Pech gehabt hatte. Möglichst freundlich antwortete ich ihr: „Oh, ja, hallo. Was gibt es denn?" „Du, ich müsste kurz mit deiner Mama sprechen, gibst du sie mir schnell?" Während ich bereits mit dem schnurlosen Hörer in Richtung Bügelbrett unterwegs war sagte ich: „Klar, einen Moment." „Danke!" Bei meiner Mutter angekommen hielt ich ihr den Hörer hin, flüsterte ein leises „Gabi", und drückte ihr das Telefon schließlich in die Hand. ...
    Sie nahm es mit einem schiefen Lächeln, anschließend verzog ich mich wieder in mein Zimmer. Etwa eine halbe Stunde später kam meine Mutter mit dem Hörer zu mir. Sie seufzte, worauf ich grinsend fragte: „Und, was gibt es denn für spannende Neuigkeiten?" „Frag nicht. Sonja [ihre Tochter] hat sich angeblich mit irgendeinem Vollidioten getroffen, der sie sitzen gelassen hat, und jetzt gibt es großes Trara. Gabi ist völlig überfordert und macht sich viel zu viele Sorgen." Nach einer kurzen Pause fuhr sie fort: „Wie auch immer, könntest du mir einen Gefallen tun? Gabi hat keine Zigaretten mehr und kommt heute auch nicht mehr fort. Sie hat gefragt, ob ich welche vorbeibringen könnte, und naja, ich hab zugesagt -- für dich. Könntest du also...?" Jetzt war ich es, der mit den Augen rollte. Ich hatte nur wenig Lust, heute noch selbst rauszugehen -- es war sieben Uhr, und ich hatte mich auf einen faulen Abend gefreut -- allerdings sagte ich doch zu, zog mir eine dreckige Jeans, ein verknittertes Hemd und meine Lieblinsturnschuhe an, und machte mich mit drei Päckchen Glimmstängeln auf den Weg. Am Gebäude angekommen, in dem sich Gabis Wohnung befand, klappte ich den schmalen Briefkastenschlitz auf und wollte die Zigarettenschachteln einfach hineinwerfen -- er war jedoch zu schmal. Ohne die Packungen samt Inhalt zu zerquetschen, würde ich sie nicht in den Briefkasten bekommen. Mir blieb nichts anderes übrig, als mit einem Finger gegen die Klingel zu drücken und zu warten, bis durch den ...
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