1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 19.02.2017, Kategorien: Sonstige,

    umgab. Etwa fünfhundert Meter weiter öffnete sich der Wald und eine Lichtung von zweihundert Metern im Durchmesser tat sich vor uns auf. Hier waren mehrere große Zelte aufgestellt worden, die in den nächsten Tagen unser Zuhause bedeuteten. Kaum hatten wir uns so einigermaßen eingerichtet, als die Reiseleitung uns noch einmal erklärte, welche Veranstaltungen vorgesehen waren, die wir gebucht hatten. Unter anderem eine Führung durch den Wald mit einem einheimischen Führer über zwei Tage. Hierauf war ich mehr als gespannt und hatte mich dementsprechend mit meinem Gepäck vorbereitet. Einen Rucksack und festes Schuhwerk waren dazu vonnöten und ein kleines Zelt, für die Übernachtung im Dunkel des Dschungels, worauf ich mich am meisten freute. Ich wollte die Stimmen der Nacht um mich herum hören, wollte ein Teil dieser uralten Welt werden. Am nächsten Tag brachen wir zu der Expedition auf und unser Führer führte uns in die geheimnisvolle Welt zwischen die Bäume, wo uns sofort ein diffuses grünliches Licht umgab und die Sonne vor uns verbarg. Woran sich unser Führer orientierte, war mir vollkommen schleierhaft. Ich an meiner Stelle hätte mich schon nach wenigen Metern verlaufen. Es sah alles so gleich aus und es waren keine Marken zu erkennen, an denen man hätte orientieren könnte. Zumindest ich sah keine und verließ mich hierzu vollkommen auf unsere Begleitung. Er war schon etwas älter, klein von Statue aber mehr als gut zu Fuß. Man konnte richtig sehen wie er sich bemühte ...
    langsamer zu laufen, um uns Stadtmenschen nicht zu überfordern. Trotzdem kamen wir gut voran und tauchten immer tiefer in seine Welt ein. Dann kamen wir an unserem Ziel an. Oder besser gesagt hielten wir auf einmal an, ohne dass ich erkennen konnte, warum ausgerechnet hier. Es sah dort so aus wie vor hundert Metern schon und würde in den nächsten hundert auch noch so aussehen. Trotzdem war unser Einheimischer davon überzeugt, dass es eine gute Stelle war, um zu übernachten. Ich begriff erst einen Tag später, warum es so war. Es hatte nichts mit der Stelle selber zu tun sondern mit der Zeit. Hier kam die Nacht sehr schnell und wir mussten bis dahin unser Lager aufgeschlagen haben, sonst standen wir fast plötzlich im Dunkeln und hatten mehr als große Schwierigkeiten noch unsere Unterkünfte aufzubauen. Also stellten wir alles auf und gingen dann auf die Suche nach verwertbarem Feuerholz. Dabei fiel einem auf, wie wenig es davon gab. Hier im Urwald wurde abgestorbenes Material sofort wieder verwertet und lag nicht lange am Boden herum. Eine Heerschar von Insekten, Pilzen und anderem Gewimmel machte sich darüber her und verwandelte es in eine mehr als dünne Schicht Humus. Ein Kreislauf, der einem erst jetzt richtig bewusst wurde. Die Suche nach dem Feuerholz gestaltete sich wie gesagt, etwas schwierig und wir hatten mehr als lange damit zu tun. Dabei versuchte ich mich nicht zu weit vom Lager zu entfernen, denn ich hatte keinen so guten Sinn dafür, wie ich wieder zurückkommen konnte. Also ...
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