1. Eine Pflanze mit Pfiff


    Datum: 19.02.2017, Kategorien: Sonstige,

    blieb ich auf Sicht oder zumindest Hörweite. An einer Stelle stieß ich auf einige exotische Blumen die leider schon verblüht waren aber noch von ihrer Schönheit zeugten, denn die verblühten Blüten waren immer noch tiefblau. Ich sah sie mir etwas genauer an und fand an einigen der Stängel Samenkapseln, die ich mit der verrückten Absicht abpflückte, sie zuhause einzupflanzen. Ich steckte sie in meinen kleinen Rucksack und vergaß sie fast augenblicklich, denn es gab auf jedem neuen Quadratmeter des Bodens etwas zu sehen, wenn man genau hinsah. Nur anfassen sollte man nichts, was man nicht kannte und da ich nicht eines der kleinen Geschöpfe kannte, welches viele Beine hatte, ließ ich es auch lieber. Immerhin konnte es vielleicht stechen oder beißen und das Risiko wollte ich nicht eingehen. Mit meiner Ausbeute von Brennholz kam ich wieder auf dem Rastplatz an, und da sich fast alle anderen an der Suche beteiligt hatten, kam doch ein kleiner Haufen zustande, der reichen würde. Später saßen wir rund um das kleine Lagerfeuer und uns wurde über den Wald erzählt. Unser Führer berichtete über die Gegend, in der wir uns befanden, denn es war der Lebensraum seiner Sippe. Sie verdiente sich durch einen leichten und begrenzten Tourismus ein wenig Geld dazu und konnte somit überleben. Denn ein unstetes Leben auf der Wanderschaft wie noch vor hundert Jahren war nicht mehr möglich, dazu war schon zu viel ihres Lebensraums zerstört worden. Also hatten sie die neue Herausforderung angenommen ...
    und sich darauf eingestellt, wobei ein wenig Wehmut aus seiner Stimme klang. Doch das Thema wurde dann abgehakt und er erkundigte sich darüber, was wir sehen wollten und versprach es, unsere Wünsche zumindest zum Teil an nächsten Tag zu erfüllen. Da sich aber die Natur nicht überlisten ließ, konnte er nicht alles versprechen. So sammelte ich in meinem Urlaub noch viele Eindrücke und trug sie in meinem Gehirn mit nach Hause. Erinnerungen und Bilder, die ich unterwegs schoss, waren mein Lohn für die Fahrt, die nach vierzehn Tagen endete, als ich wieder vor meiner Haustür stand. Hier angekommen packte ich langsam meine Sachen aus und widmete mich den Dingen des Lebens, die ich nicht vermisst hatte. Auch wenn ich gerne reiste, so war ich auch immer wieder froh, wenn ich wieder Zuhause war. Dann kam ich zu meinem Rucksack, und als er fast leer war, fand ich in der hintersten Stelle die kleine Dose, in die ich die Samenkapseln gesteckt hatte. Ich erinnerte mich wieder daran und öffnete die Dose, in der sich mehrere fast schwarze Samen aus den Kapseln gelöst hatten und einzeln darin herum kullerten. Ein Versuch war es wert, also nahm ich einen Pflanzkasten und schüttete ungedüngte Erde hinein. Ich bin kein Pflanzenkenner und handelte deswegen vollkommen intuitiv. Immerhin war der Boden des Dschungels ebenfalls recht nährstoffarm und somit versuchte ich in etwa die gleichen Bedingungen zu schaffen, die dort herrschten, wo sie wuchsen. Dann brachte ich die Samen in die Erde ein und ...
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