1. Ellen 01


    Datum: 16.02.2017, Kategorien: BDSM,

    Es hat sich so ergeben. Ellen war nicht darauf aus. Marius auch nicht. Sie steckten eigentlich beide in einer Beziehung und hatten tolle Partner. Das war wahrscheinlich der Grund dafür, dass sie zwar von ihrer gegenseitigen Anziehungskraft ahnten, es wussten, aber doch immer wieder vom Verstand daran gehindert wurden, sich in einen Strudel der Leidenschaft reißen zu lassen. Ellen war 37, er etwas jünger, sie war erfahren und recht gelassen geworden in all den Jahren. Sie wollte nicht mehr Sex, um anderen zu gefallen, sondern ihn selbst genießen. In ihren Phantasien ging es hoch her, doch das ging eigentlich niemand etwas an. Marius hatte eher per Zufall von ihnen erfahren, bei einem E-Mail-Austausch, bei dem sie beide von ihrer Erregung überwältigt worden waren. Sie war in ihrem Bett im ersten Stock explodiert, er bei sich zu Hause, nach mehreren Stunden hin und her. Danach kam die Leere. Was nun? Sie mieden sich, sie wussten um die Gefahr, die ihnen drohte. Das Wort mag übertrieben sein, sie empfanden sich ja selbst manchmal als zu verklemmt, zu kopfgesteuert. Ab und zu am späten Abend schrieben sie sich eine sms, was schnell ausartete, die Leidenschaft blieb am Kochen. Erst gestern hatten sie sich oft geschrieben, er hatte ein Glas Wein zuviel, wie oft, sie war auch sehr direkt gewesen, hatte ihn aufgefordert, sie endlich flachzulegen. Dabei wollte sie mehr, er ahnte das und ihm war nicht wohl dabei -- und dennoch hocherregt. Sie stellte ihren Polo am Parkplatz ab und ...
    wartete auf ihn, ihr war ein bisschen schlecht, doch sie brauchte ihn, sie konnte nicht mehr nur in der Phantasie bleiben. Er kam, stellte sein Auto neben ihrem ab. Die Begrüßung war -- wie immer -- freundlich, doch sie wussten beide, dass etwas kommen musste. Es gab nur den Verzicht -- und das, was ihnen jetzt sollte. Peinlich, die Szene an der Hotelrezeption, sie brauchten ja nur ein Bett für zwei, drei Stunden, der Typ schaute wissend, immer noch war ihnen flau, sie klang wenigstens von der Stimme her bestimmter. Der Raum in der zweiten Etage selbst -- trostlos -- doch als Zweck in Ordnung. Sie setzte sich aufs Bett: „So, jetzt sitzen wir da." Er haderte noch mit sich -- noch. Er spürte ja gleichzeitig, wie sein Schwanz aufgerichtet war und sie war mit Sicherheit auch nass, noch gestern hatte sie ihm verraten, dass sie zwischen den Beinen blank war. Erneut hörte er ihre Stimme: „Was machen wir denn jetzt?" Ihre Festigkeit in der Stimme war gekünstelt, das wusste er, er gab sich einen Ruck: „Ich möchte, dass Du etwas unterschreibst." Er holte ein Stück gefaltetes Papier aus der Tasche. „Oh, Marius!", sagte sie nur, „gib her." Er unterbrach sie ein letztes Mal: „Willst Du das lesen? Wirklich? Noch ist es nicht zu spät." „Und dann?", entgegnete sie: „Wenn nicht? Dann?". Sie nahm das Blatt und öffnete es, doch nun verschlug es ihr doch die Stimme. „Hast Du einen Stift dabei?" „Ja, hier." Sie setzte sich an den schmalen Tisch und überlegte kurz, schaute ihn noch mal an, dann ...
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