1. Die Voyager-Alternative


    Datum: 21.01.2017, Kategorien: Berühmtheiten,

    Schiffes frei. Sie leckte sich die Lippen, und schmeckte die Kommandantin noch daran. Angewidert schüttelte sie sich und spuckte aus. Vorsichtig griff sie in die Öffnung. Auch wenn es ihre momentane Erscheinung nicht vermuten ließ, sie kannte sich mit Maschinen aus. Und um die armseligen menschlichen Fabrikate zu manipulieren brauchte es noch nicht einmal viel Fingerspitzengefühl. Es dauerte lange. Bei jedem Zischen des Turbolifts in der angrenzenden Röhre zuckte sie zusammen und warf den Korb zurück über den offenen Schacht. Selbst wenn die Kommandantin nicht zurück kam durfte sie die Vorsicht für keinen Augenblick fallen lassen. Endlich errichte sie die lose Verbindung in der Leitung. Das isolineare Kabel gehörte zu einer kaum benutzen Verbindung, und transportierte Daten für die unwichtigeren Sensorphalanxen. Sie griff nach dem Wackelkontakt, und begann ihn rhythmisch zu schließen. Es kostete sie alle Konzentration zu der sie fähig war. Auf der einen Seite die Nachricht zu morsen, auf der anderen nach der Rückkehr der Tyrannin zu lauschen. Kalter Schweiß rann ihr aus allen Poren. Doch sie schaffte es. Für die Rebellion, für die Freiheit! Die Krankenstation der I.S.S. Voyager ähnelte ein wenig einem Keller, an dem Marquis de Sade seine Freude gehabt hätte. Unter dem stets etwas gedimmten Licht erklang immer ein leises Stöhnen, mehr oder weniger intensiv abhängig davon wo der Doktor gerade arbeitete. Die Betten entlang den Wänden waren wie gewöhnlich voll belegt, und ...
    Janeway kam gerade recht um Zeuge einer Behandlung zu werden. Tom Paris, Überläufer und außerordentlicher Berater der Mission, lag in fötaler Haltung auf einem der Betten und versuchte sein Wimmern zu unterdrücken. Die dünne Zudecke war auf halber Höhe aufgekrempelt und entblößte seine nackten Hinterbacken. Mit Kennerblick bemerkte Janeway eine gut entwickelte Muskulatur. Aber offenbar nicht gut genug. Eine Spur aus bunt schillernden Blutergüssen zog sich sternförmig zur Mitte der Backen hin, gelegentlich verziert von einigen Spuren geronnenen Blutes. "Hat Harry sie wieder mal erwischt?", fragte die Kommandantin fiesant. Paris ächzte. Er wusste nur zu gut, dass der Fähnrich keine Strafe von dieser Frau zu erwarten hatte. "Ah, Captain!" Die Stimme des Arztes klang ehrlich erfreut als er an das Bett trat. Es fiel schwer zu glauben, dass der glatzköpfige Mann tatsächlich nicht mehr war als ein Programm das in den Computerspeichern ablief. "Wie ich sehe kümmern sie sich bereits um unseren jüngsten Patienten. Ein ziemlich gewöhnlicher Fall. Einfache Darmfissur, verunreinigt mit ein wenig Maschinenschmiere und Samen. Sollte leicht zu beheben sein, sobald wir es genau lokalisiert haben. Die Sonde bitte, Schwester." Janeway verschränkte die Arme und sah dem Arzt bei seiner Arbeit zu. Fasziniert beobachtete sie, wie das metallene Instrument zwischen den appetitlichen Backen verschwand, und Paris seine Zähne in das Kopfkissen versenkte. Sein verhaltenes Jaulen und Winden unter der Behandlung ...
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