1. Cora Teil 03


    Datum: 16.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    aufgelegt, bevor er überhaupt irgendetwas erwidern konnte. Ihm klopfte plötzlich das Herz bis zum Halse hinauf. Hatte er ihr vielleicht Unrecht getan und sie, wegen seiner bisher unbewiesenen Vermutung, dass sie dem Alkohol zu sehr zusprach, unrechtmäßig verletzt? Einigermaßen konsterniert wegen Coras Ausbruch, legte auch er den Hörer auf die Gabel und ihm kam kurz der Gedanke, sie gleich wieder zurückzurufen, überlegte es sich dann aber doch anders. Sollte sie doch, unbeeinflusst von ihm, ganz für sich selbst ihre Entscheidung treffen. Hätte er zurückgerufen, wäre möglicherweise bei ihr der Eindruck entstanden, dass ihm mehr an ihr liegen könnte, als er ihr gegenüber im Moment zugeben wollte. Er war jedenfalls fest entschlossen, Coras Wahl zu akzeptieren, egal, wie sie ausfallen sollte. Bisher war er mit dem Alleinsein sehr gut zurechtgekommen, seine Arbeit nahm ihn ganz in Anspruch und die nebenberuflichen Tätigkeiten ließen auch nur wenig Freiräume für private Dinge. Wenn Cora am Abend nicht mehr da war, würde alles so weitergehen, wie es im vergangenen Jahr auch gelaufen war. Für ihn würde sich nichts verändern und er sähe die Tage und Nächte mit Cora als Intermezzo, als Zwischenspiel in seinem Leben an, dass ohne sie auch weiterlaufen würde. Trotzdem konnte er sich den Rest des Tages nicht mehr sonderlich gut auf die Arbeit konzentrieren, seine Gedanken kreisten um das nach Hause kommen. Glücklicherweise verlief der Tag überraschend zügig, er verließ, fast pünktlich, ...
    das Büro und fuhr, eine innerliche Aufgewühltheit kaum unterdrücken könnend, so schnell er konnte, nach Hause. Cora erwartete ihn schon. Er war irgendwie erleichtert und froh, dass sie noch da war. Als er ins Wohnzimmer eintrat, den Mantel noch an und den Aktenkoffer noch in der Hand, saß sie mit vor der Brust verschränkten Armen auf der Couch und blickte ihn mit ernstem Gesicht an. „Sag mal, wen, glaubst du, eigentlich vor dir zu haben?" fragte sie laut, ohne eine Begrüßung. „Meinst du nicht, dass ich im Augenblick fix und fertig bin und nicht weiß, was in Zukunft werden soll? Ich denke nur an meine Kinder und daran, ob es ihnen im Moment gut geht oder nicht. Langsam werde ich wahnsinnig bei dem Gedanken, dass sie ohne mich und allein zu Hause sind. Mein Noch-Mann arbeitet auch hart und hat einen langen Tag. Wer macht mit den Kindern die Schularbeiten, wer bereitet ihnen das Essen zu und wäscht die Wäsche? Ich glaube, ich werde verrückt." Sie stand auf und kam auf Josh zu. Schweigend umarmte sie ihn, legte den Kopf an seine Brust und begann, leise zu weinen. Er stand immer noch im Mantel und die Tasche haltend, unbewegt mitten im Zimmer. Mit der freien Hand strich er ihr, erst zögerlich, beruhigend über das Haar. Im Moment fühlte er sich ziemlich hilflos und wusste nicht, ob und was er darauf sagen sollte. Cora erwartete wohl auch keine Antwort, denn sie löste sich unvermittelt von ihm, ging in die Küche und fragte ihn im Gehen, ob er einen Kaffee trinken wolle. Er beeilte ...
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