1. Die Violinistin und die Bassistin


    Datum: 13.01.2017, Kategorien: BDSM,

    ihr erwartete und diese von einem weiteren Treffen abhängig machte? Sie schwieg einen Augenblick. Es war ihr sichtlich unangenehm, was ich von ihr erwartete, und sie kämpfte mit sich und ihrem Stolz. Ich hatte das Gefühl, dass sie nicht nachgeben würde, dass sie lieber auf ein weiteres Treffen mit mir verzichtete, als sich zu einer Entschuldigung herabzulassen. Aber dann senkte sie doch den Blick und begann mit einem kleinen Kloß im Hals zu reden, und sie entschuldigte sich wirklich und wie gefordert für ihr barsches Verhalten. Innerlich schmunzelte ich. Es bereitete mir ein kleines Wenig Genugtuung, wie sie da auf ihrem Stuhl hin und her rutschte und schließlich eine Entschuldigung herauspresste. Es war süß, wie sie die Kellnerin für ihr Verhalten um Vergebung bat. Immer wieder schweifte Joelles blick bei ihrem erstaunlich demütig vorgetragenen Vortrag zu mir, und sie schaute mir tief in die Augen, als würde sie sich mehr bei mir entschuldigen als bei der Bedienung. Die Kellnerin spielte das Ganze höflich herunter, meinte, es sei ja alles kein Problem gewesen und sie sei Schlimmeres gewohnt. Ich fuhr meine Krallen wieder ein, nahm sie von Joelles Handgelenk und tätschelte sie noch einmal, wie man ein kleines Kind belohnt, das seine Sache gut gemacht hat. Joelle sah mich an, als sie den Arm hob. Die Abdrücke meiner Fingernägel waren noch schwach zu erkennen. Als wir das Café verließen, ging sie hinter mir und schien immer noch recht beschämt, was mich schon ein wenig ...
    wunderte. Warum sollte sie diese kleine Sache so bewegen? Aber auch ich musste an diesem Tag noch einige Male an unser Gespräch und diese kleine Szene am Ende denken. Ich fragte mich, ob ich nicht vielleicht diejenige war, die zu weit gegangen war. Viel später erklärte Joelle mir, dass dieses kleine Spielchen für sie der Moment war, an dem sie wusste, dass wir beide füreinander geschaffen waren. Kapitel 5 Joelle hatte gesagt, dass sie mich wiedersehen wollte, und ich hatte nichts dagegen. Sie meldete sich zu meiner Überraschung aber schon zwei Tage später. Das ging ziemlich schnell, aber ich hatte nichts dagegen. Ihr Vorschlag war ein Picknick zu veranstalten. Sie würde sich um alles kümmern, meinte sie, und auch dagegen hatte ich nichts. Ich ließ mich überraschen. Wir verabredeten uns, und sie fuhr in einem New Beetle Cabrio vor. Typisch, dachte ich mir: Das Auto für reiche Töchter. Aber ich sagte nichts, wollte auch nicht die Spielverderberin sein, die an allem was auszusetzen hatte. Daher ersparte ich mir einen Kommentar. Ich musste ein wenig aufpassen. Am Vormittag hatte ich Zoff gehabt wegen eines anstehenden Gigs, der doch nicht so ablaufen sollte, wie es geplant gewesen war, und wenn ich schlecht gelaunt war, ließ ich das schnell an anderen aus. Aber Joelle hatte natürlich keinen Grund, unter meinen Launen zu leiden. Da ich ihr das Leben auch nicht schwerer machen wollte, als es ohnehin schon war, blieb ich zunächst einsilbig. Ich versuchte, die Sonne auf meiner Haut zu ...
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