1. Der Blowjob


    Datum: 12.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    nicht möglich war, zumindest zu verdrängen. Er stand hinter jedem Wort, das er gesagt hatte. Er war überzeugt, sich absolut richtig zu verhalten. Und doch hatte er Vera erst angerufen, nachdem Lisa sich endlich gemeldet hatte und in reumütigem Ton ein Treffen für den nächsten Tag vorgeschlagen hatte. Vera kippte in ihre nächste Phase der Verzweiflung und des Selbstmitleids. Diesmal war es zunächst noch schlimmer als beim ersten Mal, da sie Max nicht mehr kontaktieren konnte -- auf der Uni waren jetzt Semesterferien, und er hatte seine Handynummer vor kurzem gewechselt -- rein zufällig, versteht sich. Noch immer war Max ihr Liebes- und gleichzeitig Hassobjekt. Sie war absolut sicher, dass sie mit ihm zusammen glücklich sein würde. Niemals kam sie auf die Idee, dass ihr Kummer nicht durch jemand anderen, sondern durch sie selbst und ihre Einstellung zu den Dingen und dem Leben im allgemeinen verursacht worden sein könnte. Drei Wochen später, an einem regnerischen Sonntagnachmittag, kam der Wendepunkt. Vera saß mit ihrem besten Freund Raphael in seiner Wohnung. Wieder einmal hatte sie sich bei ihm ausgeweint, und er hatte sie getröstet und ihr Mut gemacht. Ihr Selbstbewußtsein war noch immer völlig am Boden. Sie tat Raphael wahnsinnig leid. Was war aus seiner munteren, intelligenten und redegewandten Freundin, die er seit Kindertagen kannte, nur geworden? Sie hatte zwar immer schon einen leichten Hang zum Depressiven gehabt, aber dass sie sich so sehr selbst zerstörte, konnte ...
    er nicht mitansehen. Irgendwann kam die Sprache auf das Thema, das zwischen den beiden in letzter Zeit fast ein Tabu geworden war, nämlich die paar Treffen zwischen ihnen, die sie damals augenzwinkernd als „Trainingsstunden" bezeichnet hatten und in denen Raphael ihr all das gezeigt hatte, was sie dann wenige Tage später bei Max angewendet hatte... Die Sache damals war ihre Idee gewesen, denn sie hatte irgendwo gelesen, dass ein Mann es mit fast jeder Frau aushalten könne, wenn diese nur eine gute und leidenschaftliche Bläserin war. Raphael hatte zuerst entrüstet abgelehnt, aber Vera hatte sich nicht abbringen lassen. Schließlich hatte er mit einigem Bauchweh eingewilligt. Aber dann war er voll auf seine Kosten gekommen... Doch mittlerweile bereute er all das. „Vera, ich muß mit dir nochmal wegen dieser Sache damals reden", sagte er jetzt. „Ich habe das Gefühl, dass es seitdem auch zwischen uns nicht mehr so ist wie früher. Ich weiß, dass es deine Idee war, aber ich hätte das einfach ablehnen müssen. Weißt du, ich habe das Gefühl, dich total ausgenützt zu haben. Ich bin da nicht viel besser als Max. Du hast uns beide hingebungsvoll verwöhnt; ich habe es genossen, Max hat es genossen, aber was hattest du davon? Du sitzt jetzt da und bist vollkommen unglücklich. Das tut mir so leid... Vera, hör zu: ich hab dich damals schon gefragt, ob ich im Gegenzug auch etwas für dich tun darf. Du wolltest es nicht, aber ich frage dich jetzt noch einmal... Ich glaube, das könnte für dich eine ...
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