1. Der Blowjob


    Datum: 12.01.2017, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Max war auf dem Weg zu seiner Ex-Freundin und hatte ein flaues Gefühl dabei. Zum hundertsten Male fragte er sich selbst, warum er das eigentlich tat, und ob es nicht falsch sei, jetzt zu ihr zu gehen. Immer wieder gab er sich selbst darauf die gleichen Antworten: das SMS, welches sie ihm geschickt hatte, war in einem locker-freundschaftlichem Ton gehalten, den er von ihr seit langer Zeit nicht gehört hatte. Überdies war es die erste Nachricht seit fast zwei Wochen gewesen, woraus er schließen konnte, dass sie endlich halbwegs über die Sache mit ihm hinweg war. Es war Samstagabend und seine Freundin hatte ihn vor einer Woche sitzengelassen. Er wußte momentan selbst nicht, ob sie noch seine Freundin war oder nicht mehr... Seine wenigen Freunde in der Stadt hatten für diesen Abend alle schon etwas vor. Und welcher Student hat schon Lust auf einen Samstagabend alleine in seiner kleinen Bude - noch dazu wenn er zwanzig Jahre alt und noch im ersten Semester, seiner „Sturm-und-Drang-Zeit", ist? Eben. Er versuchte sich Vera vorzustellen, versuchte jetzt, mit dem Abstand von knapp zwei Monaten, das Positive in ihr zu sehen, jene Dinge, die ihm damals am Anfang an ihr gefallen hatten. Er versuchte es, doch immer wieder erschien stattdessen das Bild von Lisa in ihm, und der Gedanke an Lisa erfüllte ihn geradezu körperlich -- er fühlte ein leichtes Kribbeln im Bauch und bekam, ohne es selbst zu registrieren, einen verträumten Gesichtsausdruck. Doch dann dachte er an vergangenen Samstag ...
    und seine Züge verhärteten sich. Warum konnte sie manchmal so gemein sein? Was hatte er ihr getan? Er liebte sie doch... Er gestand es sich nicht gerne ein, aber Vera war im Grunde seine erste richtige Freundin gewesen. Sicher, es hatte schon in seiner Jugendzeit das eine odere andere Mädchen gegeben -- Mitschülerinnen, Mädels aus seinem Dorf, Ferienbekanntschaften, deren Namen er bald darauf vergessen hatte. Allesamt sehr kurze und oberflächliche Beziehungen, die ihm nicht zuletzt dazu gedient hatten, vor seinen wenigen Kumpels als „normal" dazustehen. In eine ähnliche Kategorie fiel auch sein erstes Mal, das er mit sechzehn erlebt hatte -- betrunken auf einer Party, mit einem Mädchen, das bald darauf als Dorfschlampe verschrien war. Dieses erste Mal war bis vor ganz kurzer Zeit auch sein einziges geblieben. Es war nicht so, dass Max sich nichts aus Mädels gemacht hatte -- aber er hatte hohe Ansprüche, und das nicht in erster Linie das Aussehen betreffend. Er selbst war äußerst intelligent - ein echter „Denker", wie sie ihn schon in der Schule genannt hatten. Die Schwäche, unter der er selbst am meisten litt, war seine Unentschlossenheit -- die Unfähigkeit, sich für etwas zu entscheiden, ohne vorher stundenlang darüber nachzugrübeln. Er liebte lange und tiefsinnige Gespräche über Gott und die Welt, interessierte sich für Literatur und las schon in seiner Jugendzeit gerne philosophische Texte. In dieser Hinsicht lag Vera genau auf seiner Wellenlänge. Er war gerade in die Stadt ...
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