1. Noriko


    Datum: 11.01.2017, Kategorien: Fetisch,

    Eine Japanerin hatte ich noch nicht, schwebte es plötzlich aus seinem Unterbewusstsein wie eine Luftblase an die Oberfläche. Lass' diese Gedanken sein, ermahnte er sich, du bist nur hier um ein Geschäft abzuwickeln und heute Abend ein Bier zu trinken. Dan leerte sein Glas. Besser ich geh' nach oben und bestelle mir etwas zu trinken auf mein Zimmer, ist auch gemütlicher im Bett, erst Duschen, etwas Fernsehen, dann schlafen, sinnierte er. "Junge Dame... er winkte Noriko heran, bitte schreiben sie das Getränk auf die Rechnung für Zimmer dreihundertundvierzehn." "Selbstverständlich, einen Moment bitte." Noriko ging zum Computer, gab die Zimmernummer ein und kam schließlich mit einer Quittung zurück. Vielen Dank Herr Miller, die 'junge Dame' heißt Noriko," setzte sie noch halblaut hinzu. Dan nahm die Quittung entgegen, schaute sie einen Moment verdutzt an und lächelte. "Ja, Noriko, danke", antwortete Dan und ging. Dan machte die kleine Nachttischlampe an, nahm den Hörer ab und bestellte noch ein kühles Bier und einen Happen zu essen. Das Bier an der Bar hatte ihn auf den Geschmack gebracht. Bevor er ins Bett ging, wollte er sich noch eine warme Dusche zur Entspannung gönnen. Er hängte seine Sachen sorgfältig auf den Herrendiener, machte den Fernseher an, warf einen kurzen Blick auf das Programm und ging ins Badezimmer. Dan stellte sich unter die Dusche und begann sich einzuseifen. Nach einer Weile hörte er den Zimmerservice klopfen und eintreten. "Bitte stellen sie es auf den ...
    Tisch," rief Dan aus dem Bad. Er stand mit den Handflächen gegen die Fliesen gelehnt und ließ das warme Wasser über seinen Rücken plätschern. Einen Moment blieb er so stehen und genoss das wärmende Nass, dass seinen Rücken umspülte. Er versuchte seine Gedanken abzuschalten, sich auf diesen wohltuenden Moment zu konzentrieren. Es gelang ihm nicht. Wie immer kamen ihm die gleichen Gedanken. Er dachte über seine Lebenssituation nach. Wieder einmal in einem Hotelzimmer, irgendwo im Ausland, das ihm seine Heimat kaum ersetzen konnte. Immer wieder der Druck erfolgreich Geschäfte für seine international agierende Firma zum Abschluss zu bringen, Messen vorzubereiten, immer wieder große Herausforderungen, keine Zeit für privates, keine Frau oder Freundin, die auf ihn wartete, die sich nach seinem Befinden erkundigte, und wenn das Telefon klingelte, dann wartete Vater oder die Abteilung auf einen Zwischenbericht mit kalkulierbaren Fakten und keine Antworten wie, "es geht mir gut, ich vermisse dich, wann bist du endlich wieder bei mir," statt dessen, "die Gespräche verliefen erfolgversprechend, meine Präsentation machte Eindruck, unser Angebot wurde akzeptiert, der Auftrag ist erteilt, wir werden auf der Messe mit unserem neuen, innovativen Produkt einen positiven Eindruck machen und neue Klientel gewinnen." Immer wieder der gleiche Trott, irgendwie läuft meine Zeit in einer Endlosschleife ab, dachte Dan und mischte das Wasser der Dusche etwas heißer. Seine Wohnung in der Heimat blieb die ...
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