1. Schraeg hinter den Augen. 6


    Datum: 12.12.2016, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    warmem Ton in den Hörer. "'BEI' Bolthaus", soufflierte Chris im Flüsterton, "Ich bin doch kein Pferd." Doch an dem schalkhaftem Grinsen in Susis Augen erkannte er, dass der Versprecher völlig beabsichtigt war. "Ogottogott", stöhnte er leise und drückte sich sein Kopfkissen auf das Gesicht. "Guten Tag", hörte Susi eine sehr angenehme, leicht irritierte Frauenstimme, "bin ich da richtig bei Bolthaus?" "Ja, das sind sie. Frau Bolthaus, nehme ich an? Sie sind die Mutter von Chris?" "Ja, das bin ich. Und Sie sind?" "Mein Name ist Brankstett, Susanne Brankstett. Ich bin eine Bekannte ihres Sohnes. Es ist schön, sie einmal kennenzulernen, Frau Bolthaus." Die Chemie zwischen ihnen beiden stimmte sofort. "Sagen Sie, sind sie vielleicht die Nachbarin aus dem dritten Stock?" "Ja! Woher wissen Sie das denn?", fragte Susi verwundert. "Ach", sie lachte kurz, "mein Sohn hat mir schon so oft von Ihnen erzählt. Besser gesagt, er hat mir vorgeschwärmt. Ziemlich sogar." "Och, das ist aber schön", sagte Susi erfreut. Wer hätte das gedacht. "Darf ich denn mal indiskret nachfragen, was er Ihnen so über mich erzählt hat", ihre Stimme klang verschwörerisch, "so unter uns Frauen." Chris stöhnt bestürzt in das Kissen. "Sie scheinen ihm wohl sehr zu gefallen. 'Sie ist sooo hübsch', hat er mir mindestens einhundert Mal gesagt. Und er war immer so aufgekratzt, wenn er sie im Flur getroffen hat und wir dann miteinander telefoniert haben. Er hat sie wohl sehr gern." "Wirklich? Da freue ich mich aber. ...
    Ich mag ihn auch sehr. Und er findet mich wirklich hübsch?", fragte Susi, als wolle sie sich noch einmal rückversichern und hob blitzschnell das Kissen an. Chris wand sich vor Peinlichkeit und Susi grinste ihm mit neckischem Triumph ins Gesicht. "Worauf sie sich verlassen können. Er hat sie mir in allen Details beschrieben. Ich glaube, ich könnte alleine vom Zuhören ein Phantombild von Ihnen zeichnen", lachte Frau Bolthaus. "Oooooh, wie süüüüß", quietschte Susi und Chris zog gequält das Kissen herunter. Frau Bolthaus lachte verständnisvoll: "Und Sie sind wohl zu Besuch bei meinem Sohn? Kann ich ihn denn einmal ganz kurz sprechen? Ich möchte Sie ja auf keinen Fall stören." Ach, Mutter hätte ihren Filius wohl gerne unter den Fittichen der netten Nachbarin gewusst und wollte den Erfolg des Turtelns nicht gefährden, dachte Susi und wäre vor unterdrücktem Lachen bald geplatzt. "Im Moment ist es schlecht", sagte sie, "er ist noch unterwegs zum Getränkemarkt. Er hat schon den ganzen Tag so einen Durst." Das Kissen ging in die Höhe und echte Sorge sprang ihr aus den grünen Augen entgegen. Sie zog das Kissen wieder über sein Gesicht und wippte amüsiert weiter auf und ab. "Es ist aber auch warm heute", sagte Frau Bolthaus besorgt, "hoffentlich trinkt er auch genug. Er trinkt nie genug." "Och, machen Sie sich darüber mal keine Sorgen, er trinkt förmlich alles, was ihm vor die Nase kommt. Der Aprikosensaft, der Bananensaft, alles schon weg." Das Kissen flog in die Höhe und ein wild ...
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