1. 01 Die Lippen der Kreolinnen 01-05


    Datum: 17.08.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    verirrt sich dorthin jemand. Wolfgang und seinen Frauen ist das verständlicherweise sehr angenehm. Überdies führt Wolfgangs Vater mit energischer Hand in dem Marktflecken, zu dem der Weiler gehört, schon seit vielen Jahren als Bürgermeister das Regiment. Dreiviertel des Marktgemeinderates sind über unterschiedlich viele Ecken mit den Schweigers verwandt und verschwägert. All diese Umstände sind natürlich geradezu ideale Voraussetzungen für Polygamie. Jeder weiß es, es interessiert nur niemand. Wenn jemand von Außen danach gefragt hätte, hätte wohl jeder sofort zur Antwort gegeben „Keine Ahnung, ach, die Leute reden viel Unsinn, wenn der Tag lang ist." Noch ein Wort zur Lebensform, ‚Polygamie' oder Vielweiberei, wie man sie wohl nennen muss, des Wolfgang Schwaiger mit seinen drei Mädchen. Der kritische Leser sieht das schon richtig. Die mag ja vielleicht in moslemisch geprägten Ländern, bei den Mormonen und eben auch in Schwarzbärbach Markt Guntramszell, so heißt der kleine Ort übrigens tatsächlich, etwas völlig Normales sein. Im restlichen Freistaat Bayern, in Deutschland und darüber hinaus wäre sie auch in multikulturellen Zeiten absolut undenkbar. Außerhalb von Schwarzbärbach, Markt Guntramszell, hätte man zumindest im außerordentlich toleranten Südbayern nach Außen eine solche Konstellation höflich bestenfalls als ‚scheinbar ein wenig ungewöhnlich' bezeichnet und nach angemessener offizieller (vor allem gedanklicher Be -) Ver - wunderung schließlich gesagt ‚Na und, wenn ...
    es denen gut tut, und die das brauchen, warum denn auch nicht? Manche Männer brauchen das halt. Außerdem ist das doch so eine Art Entwicklungshilfe!' Nur hinter der vorgehaltenen Hand hört sich doch vor allem von ein paar missgünstigen Zeitgenossinnen im Marktflecken zeitweilig Manches eine Kleinigkeit anders an. Wolfgangs Mutter hält natürlich von der ersten Stunde an vorbehaltlos zu ihm. Nach dem ersten dreiminütigen Schock und einer etwas länger dauernden sprachlosen ‚Eingewöhnungsphase' meint sie nur noch ernsthaft „Mein Gott, was ist denn da schon dabei, wenn es halt der Wolfgang braucht und ihm so gut tut. (Na also, eben. Er braucht es halt. Das ist Altbayerische, höhere Philosophie!) Das ist doch so was Schönes, wenn sich die Menschen so lieben. Die sind ja alle so was von nett und so lieb. Ich hätte ja nie gedacht, dass ich so gute Schwiegertöchter bekomme. Von drei Buben gleich fünf Schwiegertöchter, ja, da schauts, gell? Was soll es, bei den lieben Kindelein ist es dem Herrgott doch sowieso wurst, ob die kaffeebraun, grün, gelb oder weiß, von einer oder von zehn Frauen sind. Da ist ihm jedes lieb und recht. Die sind ja so was von süß. Meine Buben können es halt und tun was für die Völkerverständigung auf der Welt. Die bösen Leut sind denen ja nur alle so neidig um die rassigen Frauen. Die (Lästerer) sollen doch froh sein, dass wenigstens meine Buben etwas für das Bevölkerungswachstum tun. Die arbeiten ständig, damit 50 andere faul sein können, so schaut es aus in ...
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