1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Hecken verstecken, um nicht zu sehr mit ihrem Wohlstand aufzufallen. Vornehm, gediegene oft majestätische Häuser. In dieser Straße waren die Bauten überwiegend aus der Gründerzeit. Eine Wohngegend, in der man schon aus Tradition wohlhabend sein musste. Wir fanden die Nummer 28 als letztes Haus dieser Sackgasse und Ilona brachte den Wagen mitten auf dem Wendeplatz zum Stehen. So weit war ich noch nie in die Gefilde der oberen Zehntausend der Stadt vorgedrungen. Ich betrat damit, obwohl ich seit Jahren hier lebe, Neuland. Die beiden stiegen aus und Charlotte klappte ihren Sitz nach vorne, um mir den Weg aus der Sardinenbüchse zu öffnen. Ich kroch erleichtert aus dem Fahrzeug, stand mitten in einer Straße, die ich nie zuvor gesehen hatte. Intuitiv griff ich wieder nach meiner Zigarettenschachtel, um zu überprüfen, ob ich mich immer noch in der Abfolge der Geschehnisse befinde. Es war so. Ilona bedanke sich bei mir für meine Bereitschaft, mit ihnen den Weg zu fahren. Charlotte holte derweil aus dem Kofferraum des Minis zwei Reisetaschen. "So jetzt gehen wir zu Susi rein und von dort aus, können wir dir dann ein Taxi bestellen." Dieser Satz erleichterte mich, hatte ich doch bei Ilonas: "Dankeschön", schon vermutet, ich könne den Weg nun zu Fuß zurückgehen bis zur nächsten Haltestelle der Straßenbahn. Als eine Art Dank meldete ich mich auch gleich bei Charlotte, um ihr eine der beiden Taschen abzunehmen. Schon schritten wir auf das Eingangstor zum Garten des Hauses zu. Ilona ...
    kramte einen Schlüssel aus ihrer Handtasche und öffnete zu meiner Verblüffung das Tor mit einer einfachen Drehung. Ich konnte mir in diesem Moment keinen Reim darauf machen, wie die beiden einen Schlüssel zu einem Tor hatten, das ihnen den Zugang zu einem Haus öffnete, von dem sie anscheinend nicht einmal wussten, wie man dort hingelangt. Aber fragen wollte ich auch nicht. Charlotte ging neben mir den kurzen Weg zum Haus. Ich sah mich um und entdeckte einen, auf den ersten Blick, halb verwilderten Garten mit kleinen Labyrinth-Wegen, die mit Buchs eingefasst waren. Die Beete waren vorwiegend mit Rosen bepflanzt, die im abklingenden Regen des Tages nicht gerade ihre ganze Pracht zur Schau stellten. Das ganze Anwesen ließ den Eindruck aufkommen, als ob hier seit fünfzig Jahren nichts ernsthaft verändert worden wäre. Trotzdem schien alles gepflegt, auch wenn die Natur mehr Raum hatte, als in den Gärten der Nachbarhäuser. Gemähte Rasenflächen suchte ich vergeblich, auch kurz geschorene Büsche und Sträucher waren nicht zu finden. Irgendwie hatte dieser Garten die Eigenart, dass alles in Harmonie miteinander zu wachsen schien, ohne dass Menschenhände größeren Einfluss nehmen mussten. Eine alte, breit gewachsene Linde, um deren Stamm eine Holzbank gezimmert war, fiel mir auf. Der Baum war nicht in die Höhe, sondern in die Weite gediehen und bedeckte einen großen Kreis im Garten. Dieser war mit Kies geschüttet. Ein Tisch, belegt mit einem bunten Tuch fand Platz unter dem Baum und einige ...
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