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Eigentlich wollte ich nur Zigarette
Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,
zeigte Wirkung, die Maschine zerquetschte leiser als sonst, die braunen Bohnen und produzierte den Morgentrunk, den ich zum Tagesstart einfach benötige. Ich fühlte mich gut. Mit der vollen Tasse und einem Aschenbecher ließ ich mich wieder auf meinen Gartenmöbeln nieder. Die umliegende Silhouette der Häuser, hinter der die Sonne bald erscheinen würde, verschwamm vor meinen Augen. Ich glaubte, im Gegenlicht die Konturen von Charlotte zu sehen. Gold glänzend strahlte das Licht über ihre seidenweichen Linien. Wie eben im Bett lag sie überdimensional vor mir. 'Eine schöne Aussicht', dachte ich, bevor das Tagtraumbild sich wieder aufzulösen begann und die bekannte Skyline wieder in den Vordergrund trat. Es war schön, so träumen zu können. Die weiche zärtliche Seite an Charlotte nahm mich in ihren Bann, die fordernd erotische Hälfte weckte Begeisterung. Hätte ich mir das vor drei Tagen schon vorstellen können, dass ein menschliches Wesen mich in eine derartige Faszination versetzt? Nein, wenn mir jemand dies vorausgesagt hätte, ich bin mir sicher, mein Rat für ihn wäre gewesen, einen Psychiater aufzusuchen. "An was denkst du?" Ich erschrak. Charlotte war, ohne dass ich es bemerkt hatte, in der Balkontüre, gestanden. "An dich!", mehr brachte ich vor Verwunderung nicht hervor. "Stehst du schon lange hier?", wollte ich noch wissen. "Schon eine ganze Weile. Ich beobachte gerne Menschen, die es nicht merken. Die unbeobachtete Mimik und Gestik ist sehr aufschlussreich für mich." "Und ... welchen Schuss ziehst du aus deinen eben gemachten Beobachtungen?" "Ich denke, du hast mich eben nackt über die Dächer der Häuser gelegt und darauf gewartet, dass die Sonne hinter meinem Körper auftaucht." Mir schoss das Blut in den Kopf, sicher bin ich rot angelaufen. Ich sah sie an. "Du hast mich erwischt, machst mich verlegen." "Warum? Ich finde es schön, wenn du von mir und nicht von anderen Dingen träumst. Solange ich die Protagonistin in deinen Stücken bin, habe ich nichts dagegen. Da mögen deine Geschichten so ausgefallen sein wie sie wollen. Ich möchte, dass ich in all deinen Stücken, die Hauptrolle spiele." "Das hast du bereits geschafft, ich kann an nichts anderes mehr denken als an dich." "Schön!", kommentierte sie knapp. "Kann ich einen Tasse Kaffee bekommen. Ich muss morgens etwas haben, das mich wach macht." Wir gingen zusammen in die Kochnische. Charlotte wunderte sich über die seltsame Verkleidung meines Kaffeeautomaten. Als ich ihr erklärte, dass es sich um einen Schallschutz handelte, lachte sie. "Ich bin aufgewacht als du mich im Bett mit deinen gierigen Blicken gestreift hast. Das war sehr schön und ging mir unter die Haut. Aber dann bist du einfach gegangen. Ich hatte ein wenig die Befürchtung, heute würdest du mich alleine im Bett zurücklassen, daher bin ich leise aufgestanden und dir gefolgt." Ich sah sie an. "Nein, es ist nur noch sehr früh, ich wollte dich noch schlafen lassen." Erst jetzt entdeckte ich die Pyjamajacke, die Charlotte übergestreift hatte. ...