1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    sehen, schwer fiel. "Ich kann dich in der Mittagspause abholen. Es gibt sicher ein Restaurant, in dem wir zusammen Essen könnten." Ich musste mich überwinden, hätte eigentlich lieber 'Ja', gesagt. "Es wird nicht gehen. Ich war gestern nicht da, dann muss ich heute nachholen, was liegen geblieben ist. Ich werde keine Mittagspause machen können, so leid es mir tut." Sie sah mich an. "Dann seh' ich dich den ganzen Tag nicht?" "So wird es sein." "Aber anrufen kann ich dich doch?" "Immer wenn du willst, es wird nur schwer sein durchzukommen, versuch's einfach wieder, wenn ich besetzt bin. Ich rang nach Luft. Was war aus dem Einsiedlerkrebs Johann geworden? Bin ich nicht noch vor wenigen Tagen jedem menschlichen Wesen so gut es gegangen ist ausgewichen? "Ich dachte ...", begann Charlotte zögerlich, "ich dachte wir hätten für heute Nachmittag eine Verabredung?" Mir begannen die Schläfen, zu pochen. "Scheiße", entschlüpfte mir, "heute ist Mittwoch?" Ihre Gesichtszüge begannen, sich zu klären. "Ja heute ist Mittwoch!", Charlotte zog ihre Beine an und setzte sich mir zugewandt in den Schneidersitz. "Mitt-Woch!", Sie klatschte in ihre Hände und fuhr rhythmisch fort: "Mitt-Woch, Mitt-Woch ..." Ich schlug meine Rechte gegen die Stirn. Blitzschnell erinnerte ich mich an unser Vorhaben, heute nach Konstanz zu fahren. Außerdem stand ich bei Ilona im Wort. "Die Geschichte mit der Polizei hat mich völlig aus der Bahn geworfen. Ich hab' unsere Abmachung vergessen. Was soll ich nun tun?" Sie ...
    kicherte, zuckte mit den Achseln und strahlte mir ins verdutze Angesicht. Sogleich nahm sie ihr Klatschen wieder auf. "Ich -- wüsste -- schon -- was." Eben bekamen meine beiden Kobolde wieder Hochsaison. "Mach' doch heute noch mal frei", riet mir der freundliche Wichtelmann. "Du musst deine Arbeit zuverlässig erledigen", dröhnte die mahnende Stimme seines Widersachers. Beide Argumente waren richtig. Charlotte war mir wichtiger, als alles andere. Aber die Arbeit muss sein. Schließlich bestreite ich meinen Lebensunterhalt mit ihr. Ich war in der letzten Zeit recht viel abwesend, war nicht zuverlässig, berechenbar wie bisher. Was mussten meine Kunden von mir denken, ganz zu schweigen von den Kollegen und meinem Chef? Und dann wollte ich ja auch schon bald in die Ferien gehen, war dann wieder abwesend. Mein Mahner schien Oberwasser zu bekommen. "Du kämpfst mit dir, ich seh's dir an", unterbrach Charlotte meinen inneren Zweikampf. "Was würdest du sagen, wenn Simba innerhalb von zwei Wochen viermal nicht zur Arbeit kommt?" "Ich weiß nicht", antwortete sie, "er ist sehr zuverlässig. Wenn er mal eine Phase hat in der er ausbrechen muss, kann ich das schon tolerieren. Wird es zum Dauerzustand, dann müsste ich mal ein ernstes Wort mit ihm reden." Ich hoffte, Erleichterung zu finden, indem ich einen tiefen Seufzer abließ. "Darf ich dich was fragen?", ich nickte. "Was würdest du am liebsten tun?" "Das ist keine Frage. Du weißt, ich täte nichts Lieber, als mit dir den Tag zu verbringen. Aber ...
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