1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Zeug ist mir schrecklich eingefahren', sagte ich zu mir selbst, und beschloss, einen Kaffee zu kochen. Ewigkeiten schienen zu vergehen, bis ich endlich den Schalter des Automaten fand und die Betriebslampe aufleuchtete. Nachdem die Maschine signalisierte, dass sie auf meine Anweisung hin reagieren würde, drückte ich vier Espresso in meine große Tasse und schlich mit ihr auf den Balkon. Der Weg dorthin hatte einige Hürden. Ich musste bergauf und wieder bergab steigen. Stark befahrene Straßen überqueren und mich durch stockfinstere Gänge quälen. Endlich angekommen ließ ich mich in den Stuhl fallen. Es hatte inzwischen zu regnen begonnen, was ich jedoch erst bemerkte, als ich beim Absitzen einen nassen Hintern bekam. Wie tausend Würmer kroch das Regenwasser in meine Hose. Ich schreckte in Panik hoch, packte meine Tasse und sprang zurück in die Wohnung, wollte mich in die Sicherheit meiner Burg retten. Was ich sah, erschreckte mich ein zweites Mal. Charlotte stand vor mir. Oder war es nur ein Wunschbild, das ich in meinem Zustand sah? "Bist du's?", fragte ich, in der Hoffnung die Echtheit durch eine Antwort bestätigt zu bekommen. "Wie siehst du denn aus?", fragte ihre Stimme und ich sah an mir herunter. Meine Hose war zerrissen und mein Hemd voller Flecken. Instinktiv griff ich in die Hosentasche, holte den gesamten Inhalt heraus und stellte fest, dass das Geld noch da war. "Was ist los mit dir?", fragte sie noch einmal. Ich musst kichern, ich sah mich selbst wie ich vor ihr ...
    stand und hilflos in meinen Taschen stöberte. Ich kam mir dabei vor wie ein Pennbruder in der Gosse. Ich konnte dieses Kichern einfach nicht abstellen, es überrannte mich, nahm Besitz von mir und gab mich nicht mehr frei. Charlotte kam näher, griff mich an beiden Oberarmen und redete auf mich ein. Was ich vernahm, war überfüllt mit Hall und Zerrungen in der Sprache. "Ich verstehe nicht, was du sagst, kannst du langsamer sprechen?" Eine Ohrfeige, die sich gewaschen hatte landete auf meiner Wange. Mein Kopf wurde klarer, das Kichern hörte mit dem Schlag auf. "Was ist los mit dir? Getrunken hast du nicht, das würde ich riechen." Ich versuchte, mich zu konzentrieren. "Die Frau ..., sie hat mir Tee gegeben", brachte ich zusammen, "zuerst Geld und dann Tee." "Welche Frau?" Ich sah sie an und fand, dass sie wie eine aufgewühlte Spitzmaus aussah. Diesmal konnte ich das aufkommende Kichern unterdrücken. "Renate!", sagte ich. "Wer ist Renate, ich kenne keine Renate?" Ich suchte in den Sachen, die mir auf den Boden gefallen waren nach der Visitenkarte. Kramte sie hervor und gab sie Charlotte. "Was hast du mit der Frau zu tun?" "Nichts!" "Und warum gibt sie dir Geld, Tee und ihre Karte?" "Wegen Moody Blues, ich hab ihr Moody Blues gegeben." "Was hast du ihr gegeben?" "Moody Blues, sag ich doch." Ich begriff, dass sie nicht begriff, und begann mich zu sammeln, um ihr die Sache zu erklären. "Ich hab' ihr meine Platten verkauft. Alle alten Platten und sie hat mir Geld dafür gegeben und einen ...
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