1. Eigentlich wollte ich nur Zigarette


    Datum: 14.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    hoffe, nicht mehr der Fall ist. Dabei ertappe ich mich dabei, wie ich Charlotte mit einem prüfenden Blick von Kopf bis Fuß mustere und ihre rotbraunen Haare direkt in Verbindung mit einer der Hexen in früheren Zeiten sehe. Ich befürchte plötzlich, sie kann meine Gedanken lesen und wandte von ihr ab, als ob sie von hinten nicht in der Lage wäre, die Windungen meines Gehirns zu durchforsten. Geschirr klappert, ich drehe mich in die Richtung, aus der ich das Geräusch orte. Ilona steht am großen Büfett und nimmt das Teeservice aus der oberen Ablage. Durch die geöffnete Glastüre des majestätischen Möbels erscheint ihr Oberkörper wie in einem Bilderrahmen gefasst. Das Sonnenlicht spiegelt sich leicht auf der Scheibe und verleiht ihrem Gesicht einen schimmernden Glanz, der mich an eine Postkarte mit Heiligenbild erinnert. Sie lächelt mich an und wendet sich wieder dem Porzellan zu. "Kann ich Dir helfen?", frage ich und gehe schon auf sie zu, um meiner Hilfsbereitschaft Nachdruck zu verleihen. Sie übergibt mir ein Stapel mit Tellern und Tassen, zwinkert mir zu, deutet mit einer leichten Kopfbewegung an, dass ich die Sachen zum Tisch bringen soll. Ruhig und knapp weist sie mich noch an: "Zwei zum Sofa und je ein Gedeck zu einem Sessel." Damit weiß ich, was zu tun ist. Ilona beeindruckt mich, durch ihre ruhige, knappe Art. Sie sagt viel mit wenigen Worten. Wie angewiesen verteile ich das Teegeschirr, versuche das Dekor auf den Tellern so auszurichten, dass sie vom jeweiligen Sitzplatz ...
    aus auch richtig gesehen werden können. Das hatte mich meine Großmutter gelehrt, die ein ähnliches englisches Teeservice hatte, das ihr ganzer Stolz war. Charlotte war inzwischen aus dem Zimmer gegangen. Ilona kam mit einem Tablett, auf dem sich Zucker, Milch und die restlichen Utensilien befanden, die Teetrinker benötigen. Sie setzte das Tablett auf einem Teewagen ab. Zu meiner Überraschung platzte sie mit einer Frage heraus, die ich nicht erwartet hatte. "Gefällt es dir hier, könntest du dir vorstellen, hier immer zu leben?", "Ich weiß nicht ...", wand ich mich zuerst",das ist zwar alles neu und unbekannt für mich, aber auf den ersten Eindruck auch nicht fremd", ergänzte ich, um mich möglichst nicht verfänglich festzulegen. "Die Frage stellt sich für mich nicht, da mein Einkommen eine solche Umgebung nicht finanzieren könnte. Du solltest mal mein, zwei Zimmer Schuhschachtelappartement sehen, da kann man sich legen oder wenden, wie man will, es ist immer eng. Doch ich will nicht klagen, bisher bin ich immer gut darin zurechtgekommen." Sie kicherte leise. Ich spürte, wie sie mich von der Seite her ansah, wollte mich ihr jedoch nicht zuwenden, da ich befürchtete, der Blickkontakt wäre für mich in diesem Moment eher peinlich. Menschen, die eine derartige Fülle am Lebensraum kannten, würden sich wohl schwerlich in meiner Mansarde zurechtfinden können. "Wo ist dein Zuhause?", wollte ich von ihr wissen. "Ich lebe in einem kleinen Ort circa 80 Kilometer von hier am Bodensee", gab ...
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