1. Liz 01


    Datum: 13.07.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Liz - aus dem Leben einer Südstaatlerin No. 1 Der Sommertag war keiner von den unbeschwerten -- und bewies nur aufs neue, dass der Traum von ewig blauem Himmel und strahlender Sonne durchaus hinterfragungswürdig zu nennen war. Die Luft stand schwer und lastend, ganz so, als sähe sie gewissermaßen gar nicht ein, sich freiwillig zu bewegen, mutete in all ihrer klebrigen Sperrigkeit zum Greifen körperlich an. Im Verein mit ihrer hohen Temperatur wrang sie den Menschen mit würgendem Griff den Schweiß regelrecht aus den müden Körpern. Elisabeth van Vredenborstel lag rücklings sämig und matt auf der Mauerbrüstung der Terrasseneinfassung, dort wo eine alte Eiche ihr dichtes Blattwerk der Sonne entgegenreckte und so wenigsten etwas Schatten in die Glut des Tages zu bringen vermochte. Träumend summte Elisabeth leise vor sich hin, die Augen dabei ohne besonderes Ziel durch das Laub des freundlichen Baumes schweifen lassend. So wie alle anderen Bewohner des großen Gutes vermied sie in dieser Tageszeit jede überflüssige Bewegung, überließ sich dafür lieber ihren träge vor sich hin dümpelnden Gedanken, die sie ziellos durch eine bunte Tagtraumwelt trugen. So sehr sie die Hitze zu hassen begonnen hatte, so sehr hatte sie diese Tagträume zu lieben gelernt, denn nie konnte sie voraussagen, wie sich diese Wanderungen, deren bewusste Steuerung sie sich mit Genuss versagte, entwickelten, aus welchen Höhen und überraschenden Abgründen ihrer Gedankenwelt sich Elemente in das intensive ...
    Kaleidoskop der Traum-Szenen mischten. Mit jedem Tag dieses Sommers wagten sich die Traumfiguren mutig -- mit einer gewissen ambivalenten Neugierde zwischen Erschauern und Lust -- weiter in die dunklen Bereiche von Elisabeths Seelenleben vor, wurden dabei immer vertrauter, plastischer und halfen der jungen Frau ihre eigenen Begierden, Sehnsüchte und Vorlieben erkennen und benennen zu lernen. Und wer an der Innensicht dieser äußerlich lieblichen jungen Frau hätte teilnehmen können, wäre möglicher Weise erstaunt, wenn nicht gar erschreckt gewesen. Vielleicht lag allerdings alles wirklich nur an der Hitze, zwang diese anhaltende mörderische Glut einfach auch den unschuldigsten Engeln einen Blick hinab in den Höllenpfuhl zu werfen, aus dem die Hitze ja zu entstammen schien. Ersatz- und vorzugsweise hätte auch Elisabeth natürlich wenigstens eine kurze Zwischen-Abkühlung in diesem endlosen Sommer ihren Tagträumen vorgezogen, doch war so eine ersehnte Wohltat kaum zu erwarten. Denn die Hitze hielt nun schon Wochen vor, hatte sich in allen Poren eingenistet, ließ sich auch nicht mehr durch die Nacht vertreiben. Ja, sie war selbst in die dicken Mauern des Gutshauses vorgedrungen und hielt sich dort nun beharrlich fest. Die Menschen konnten der Hitze nicht entgehen, gewisser Maßen schien sie langsam ihre Haut abzuschmelzen, die darunter liegenden Nervenenden allmählich frei zu legen und bei den Betroffenen als Grundstimmung das sanfte Gemüt einer gereizten Klapperschlange zurück zu lassen. Die ...
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