1. Die Guillotine


    Datum: 06.07.2018, Kategorien: BDSM,

    befestigt war. Doch es gab einige merkwürdige Unterschiede. Zunächst schien die ganze Konstruktion komplett aus rosfreiem Edeldstahl zu bestehen. Die Guillotine war auf Hochglanz poliert und strahlte. Es waren keine Teile aus Holz oder anderen natürlichen Materialien zu sehen. Es gab nicht einmal eine Leine um das Mouton hochzuziehen. Auch einen Auslöser, den sogenannten Declic, konnte sie nicht erkennen. Als sie um die Guillotine herumging, fiel ihr etwas auf, was von der Tür aus nicht zu sehen gewesen war. Links von der Guillotine schien eine Art Laufschiene angebracht zu sein, die unter ihr durchführte und sich am anderen Ende des Raumes wieder schloss. Ihre Langeweile war endgültig verflogen und einer morbiden Faszination gewichen. Noch immer etwas ungläubig schaute sie ihn an und zeigte auf die Konstruktion. „Was zum Teufel ist das?" „Eine Guillotine." Er kicherte. „Witzbold. Das sehe ich selber. Aber wo kommt sie her? Wozu dient sie? Was soll der Anbau. Und wieso ist da kein Auslöser?" Er hob die Hände. „Langsam. Gib mir Zeit zu antworten." Er trat an die Guillotine heran und stützte sich mit der linken Hand auf die Bascule auf: „Also, das ist eine Mark 3. Sie ist ursprünglich mal für eine südamerikanische Diktatur entwickelt worden Nun gehört sie offiziell zur Sammlung Technikgeschichte. Tatsächlich wissen die Kuratoren selbst nicht so genau, was sie mit ihr sollen; ausstellen wollen sie sie sicher nicht." „Und was macht sie dann hier?" „Das ist eine witzige ...
    Geschichte. So irre, dass man sie kaum glauben kann." Er beugte sich vor. „Die ursprünglichen Besteller wollten eine Guillotine, die zwanzig Hinrichtungen pro Stunde schafft. Und das mit so wenig Personal wie möglich. Wohl aus Geheimhaltungsgründen. Also sind sie an eine Firma bei sich zu Hause herangetreten und haben unaffällig eine Guillotine bestellt. Die wurde prompt geliefert, hat aber nicht überzeugt. Daraufhin wurde eine zweite entwickelt. Diesmal unter Mithilfe der Muttergesellschaft im Ausland. Die stellte Personal ab, das die Mark 2 im Einsatz testen und Verbesserungsvorschläge machen sollte. Auf der Grundlage wurde dann das Endmodell entwickelt: die Mark 3." „Und wie kommt die dann her? Südamerika ist ziemlich weit weg, oder?" „Sie war nie in Südamerika. Die Muttergesellschaft hat ihren Sitz hier bei uns. Und sie haben das Ding tatsächlich hier gebaut." „Hier bei uns?" „Genau." „Ist sie jemals zum Einsatz gekommen?" „Nein. Irgendjemand hat das Projekt bei der Staatsanwaltschaft angezeigt. Die hat die Mark 3 dann beschlagnahmen lassen. Und da die Asservatenkammer zu klein war, hat man sie schließlich nach Prozessende dem Museum gestiftet." Sie trat näher ran, und ließ ihre Hände über das spiegelblanke Brett gleiten. „Wie funktioniert sie?" „Zeig ich dir„, er trat um die Guillotine herum und begann die einzelnen Teile zu erläutern: „wie dir schon aufgefallen sein dürfte, sieht die Mark 3 anders aus, als die Guillotinen, die man aus den Geschichtsbüchern kennt. Das hängt damit ...
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