1. Die Guillotine


    Datum: 06.07.2018, Kategorien: BDSM,

    Die Abendsonne tauchte den Raum in ein goldenes Licht. Es war im Museum still geworden, nachdem die letzten Besucher vor einer Weile gegangen waren. Doch nun wurde die Ruhe von zwei Stimmen unterbrochen, die langsam näher kamen. „Und du arbeitest hier wirklich die ganze Nacht? Ist das nicht ziemlich langweilig?", fragte sie. „Wie man's nimmt.", antwortete er: „die Bezahlung stimmt. Und zwischen den Rundgängen habe ich genügend Zeit zu lesen, oder fernzusehen. Außerdem macht es mir Spaß manche Dinge ganz allein anschauen zu können." „Hast du irgendwelche Vorlieben?" Sie klang ein wenig gelangweilt. „Klar. Ich mag die Antike und das frühe Mittelalter. Außerdem gibt es ein paar Exponate, die man als normaler Besucher nie zu sehen bekommt." „Zum Beispiel?" „Wart's ab." Seine Stimme klang leicht belustigt. Ein Schlüssel wurde im Schloss gedreht. Dann öffnete sich die Tür einen Spalt breit. „Mach die Augen zu, und versprich mir, nicht zu blinzeln." „OK." Dann öffnete sich die Tür. Die beiden waren etwa Mitte zwanzig. Die Sprecherin war um die ein Meter siebzig groß und schlank. Sie hatte lange, leicht gelockte rotbraune Haare, die sie mit einem Band zu einem Pferdeschwanz zusammengefasst hatte. In ihrem linken Ohr konnte man einen kleinen Diamantstecker erkennen. Ihr rechtes Ohr war dagegen mit einem halben Dutzend kleiner Ringe gepierct. Neben einer verwaschenen blauen Jeans trug sie Sandalen und ein weißes T-Shirt. Er war blond, sportlich und überragte sie um einen halben ...
    Kopf. Anstelle von Alltagskleidung trug er die halboffizielle Ausstattung, die von einem Nachtwächter erwartet wurde. Während er sie führte, kniff sie ihre Augen zu und machte vorsichtige kleine Schritte, um nicht doch irgendwo anzustoßen. Ihr Begleiter quittierte das mit einem breiten Grinsen. Der Raum war praktisch leer. Das einzige, an das sie anstoßen könnte, stand über zehn Meter von der Tür entfernt mitten im Raum. Doch noch bevor sie die Hälfte der Distanz geschafft hatten, fasste er sie an der Schulter, um sie anzuhalten. „Darf ich jetzt?" „Ja. Mach die Augen nur auf." Die Belustigung war ihm jetzt deutlich anzuhören. Sie öffnete die Augen und blinzelte. Für einen Augenblick schien sie nicht zu begreifen, was sie sah. Dann schnappte sie verblüfft nach Luft. „Ist die echt?", sagte sie und zeigte auf die Guillotine, die mitten im Raum stand. Er nickte. „Die ist nicht nur echt, es ist sogar eine richtige Mark 3." Sie trat vorsichtig näher an das Blutgerüst, um es genau anzusehen. Dabei fielen ihr einige Dinge auf. Sie hatte schon mehr als eine Guillotine in Büchern gesehen. Aber diese schien anders zu sein. Prinzipiell sah sie ähnlich aus. Es gab eine Bascule, auf der der Verurteilte festgeschnallt wurde. Dann gab es da die Lunette, die Halterung die dazu diente, seinen (oder ihren) Kopf zu fixieren. Direkt darunter schien eine Art Auffangkorb angebracht zu sein. Und schließlich war da das Mouton, das Fallbeil, das oben zwischen den beiden Pfosten an einem Abschlussbalken ...
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