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Vanilla
Datum: 26.06.2018, Kategorien: Reif,
sich, saugten sie sich aneinander fest wie die Saugnäpfe eines Tintenfisches. Dabei blieben die Lippen fest geschlossen. Franz war erschöpft und ebenso Susanne. Darum bewegten sie sich nicht. Bis Franz sein linker Arm schwer wurde. Er brauchte den Kopf von Susanne nicht mehr zu halten. Sie hatte sich festgesaugt. Franz ließ den Arm sinken und sein Handrücken rastete auf ihrer linken Brust. Die Jugendstiltapete in der Küche, die bunten Polster der Bank, die einfache Nüchternheit der Möbel, ihre Unbewegtheit. Sie waren ein Bild von Schiele. Ein eng umschlungenes Paar, die Kleidung verrutscht, zerknittert, nass, so nah, und doch so unendlich voneinander entfernt. Sie hatten keinen gemeinsamen Schmerz, nur einen gleichzeitigen. Franz spürte, wie sich die Brust von Susanne unter seiner Hand hob und senkte. Er drehte die Hand um, nahm ihrer Brust in seine Handfläche. Geistesabwesend kreiste sein Daumen um ihre Warze und langsam kam ein wenig Bewegung in das Bild. Im Atemrhythmus drängte sich Susannes Oberkörper an ihn und ihre Vulva rieb an seinem Schenkel. Ihre rechte Hand warf ihr Haar in den Nacken und wischte die letzten Tränen von den Wangen. Ihre linke Hand krallte sich in die krausen, schwarzen Haare von Franz. Nein, nicht in Übereinstimung, aber gleichzeitig öffneten sie ihre Augen und sahen sich an. Franz hatte graublaue Augen und eine Iris mit einem Glanz von Mitternachtsblau, Susannes Augen waren tiefgrün und ihre Iris braunschwarz. Die Spannung eines Lächelns war auf ...