1. Das Fenster


    Datum: 11.06.2018, Kategorien: Verführung,

    verstaut. Sie trat auf mich zu. "Kann ich mich bei ihnen revanchieren", fragte sie, ohne zu ahnen, wie wichtig sie für mich werden würde. "Das müssen sie nicht, das war selbstverständlich", antwortete ich. "Vielen Dank nochmals", erwiderte sie, lächelte mich an, stieg in ihr Auto und setzte ihren Weg fort. Einen Moment hielt ich inne, schaute auf meine Hände, nahm sogleich mein rhythmisches Mantra wieder auf und lief gegen die Zeit an. * Nach dem Duschen war es an der Zeit für ein kleines Frühstück. Milchkaffee, ein Stück Weißbrot zum Eintunken, etwas Rührei und danach etwas Obst. Mein Stammplatz war in einer Ecke des kleinen Kaffees, mit Blick auf die Szenerie. Ich beobachtete gerne, malte mir manchmal auf einem Zettel Notizen, Wortskizzen und blieb heute dabei nicht unbeobachtet. Sie stellte mir einen Kaffee auf den kleinen Tisch, als ich über einen Zettel gebeugt schrieb. Ich schaute verdutzt auf. Die zierliche Revanchistin lächelte mich an. "Das ist das Mindeste", meinte sie. "Danke", erwiderte ich verblüfft und konzentrierte mich nun auf sie. "Was machen sie, wenn sie keine Räder wechseln", fragte sie unverhohlen und schaute auf das Stückchen Papier. "Ich versuche Bilder mit Worten zu malen, der Rest ist pure Fantasie", antwortet ich offen. Sie lächelte. "Ich habe sie gestern am Fenster sitzen sehen, vor ihrem Tisch. Das schnelle Klappern hatte mich neugierig gemacht". Ich schaute sie verwundert an. Sie war es also. "Dann betreiben sie Wortmalerei", kommentierte ...
    sie meine Antwort. "Wenn sie so wollen." "Kann man davon leben". "Eher nicht, andere leben davon. Und, was machen sie, wovon man leben kann", fügte ich hinzu. "Ich bin Meeresbiologin, arbeite seit kurzem für ein Institut. Meine Erstanstellung. Bin für ein paar Monate hier, um den Fischfang zu beobachten, werden immer weniger Altfische gefangen. Ist ein Problem für die Population. Es werden leider zu viele Jungfische gefangen, zu enge Netze, dann wächst nichts altes nach, was den Bestand hält, da kann sich die Population nicht so regenerieren wie es sein müsste. Ich überprüfe die Fangquoten", stenografierte sie. "So..., Altfische..., dachte immer, es sei anders herum". Sie lachte herzhaft. "Altfische sind wichtig". Ich schmunzelte. Ich schaute auf ihre schlanken Hände, die ihre Kaffeetasse hielten, betrachtete die filigranen Finger, die unlackierten Fingernägel. Das tat ich bewusst. Unbewusst musterte ich ihre Brüste, ihren Bauch, ihren Schritt und ihre Hüften. Ich war wie alle Männer. Natürlich geeicht. Aber die Hände einer Frau waren für mich ein bewusstes Objekt meiner Wahrnehmung. Ich fragte mich dabei immer, ob es mir gefallen würde, mich von ihnen berühren zu lassen. Ich beantwortete mir die Frage mit einer Aufforderung. "Entschuldigen sie, bitte setzten sie sich doch". Sie griff sich einen Stuhl und setzte sich zu mir an den Tisch. Sie schien interessant. Sie war jünger als ich. Das war unerheblich. Sprich weiter, damit ich dich sehe, dachte ich. "Sie sind also kein ...
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