1. Pilgerfahrt Teil 01


    Datum: 10.06.2018, Kategorien: BDSM,

    schwindlig wurde. Im Karton lagen vier Hantelgewichte zu fünf Kilogramm. Ein fragender Blick ging in Richtung H., sie grinste schelmisch und unendlich süß. »Ich dachte mir, dass es Dir helfen würde, Dich bei den letzten Kilometern ganz auf mich zu konzentrieren. Er setze seinen Rucksack ab, öffnete ihn, räumte die beiden Wasserflaschen hinaus und lud die Gewichte in den Rucksack, der sich nur noch schwer schließen ließ. Währenddessen wippte H. ungeduldig mit dem rechten Fuß, den anzuschauen er sich nicht versagen konnte und eröffnete ihm: »Damit Du es leicht hast, werde ich immer ein Stück voraus fahren, wenn du mich eingeholt hast. Es sind nur noch wenige Kilometer. Hopp, hopp, auf gehts starker Mann.« Er beeilte sich, ihr seinen Dank für die Aufmerksamkeit zu bezeugen und wünschte sich zugleich, er wäre ihr weniger verfallen; dennoch erfüllte ihn der Gedanke, dass sie überzeugt sein müsse, er werde es schaffen. Die machte ihn stolz und gab im Kraft. Sie fuhr einige hundert Meter voraus, zündete sich eine Zigarette an und er hörte die Musik aus ihrem Wagen langsam lauter werden. Kaum hatte er sich auf weniger als fünfzig oder sechzig Schritte angenähert, fuhr sie wieder los -nicht ohne neckisch zu winken- und zog ihn, wie an einem unsichtbaren Gummiband, hinter sich her. Ihm wurde klar, dass an ...
    eine Pause nicht zu denken war, bis sie am Ziel angekommen waren. Der Rucksack schnitt scharf in seine Schultern, er hatte Durst, aber nichts zu trinken. Die Flaschen hatte er in der Eile, zu der H. ihn getrieben hatte, vergessen. Außerdem musste er dringend aufs Klo, sehr dringend aufs Klo, endlich, endlich pinkeln. Schweißgebadet wachte er auf, bemerkte seine Latte und die Aura des Sonnenaufgangs und urinierte mit Genuss, aber nicht ohne das einige Tropfen auf seiner Hose landeten. Er hatte es so dringend nötig. Gleich musste er die dritte Nachricht an H. senden. Zu Schlafen lohne sich schon nicht mehr, es war jetzt kurz vor fünf Uhr. Erleichtert, dass es nur ein Traum gewesen und beschwert, ob der sechzig Kilometer, die noch vor ihm lagen, packte er seinen Rucksack. Dabei fiel sein Blick auf die Steine, die er auf Wunsch Hs. die ganzen Tage getragen hatte. Siebzehn Kilo an Kieselsteinen, für jeden fehlenden Hunderter ein Kilo. Sie würde sie ihm nicht erlassen, dessen war er sicher, sie wollte, dass er die Last die ganze Zeit spürte und an seine Schuld dachte. »Leicht fallen mir die Schritte zu IHNEN, freudig ist meine Erwartung SIE endlich wieder zu sehen.« Er sandte die Nachricht und setzte den Rucksack auf. Ein letzter langer Schluck aus der Wasserflasche, ein Blick auf die Karte und los ging es.
«123»