1. Pilgerfahrt Teil 01


    Datum: 10.06.2018, Kategorien: BDSM,

    Er war müde, fast erschöpft und suchte nach Brennnesseln am Straßenrand, um eine Pause zu machen. Nach einem halben Kilometer fand er eine geeignete Stelle und zog sich die Hosenbeine hoch, holte das Brot und die Wasserflasche aus dem Rucksack und setze sich in die Brennnesseln, die Beine ganz ausgestreckt. Nach seiner kargen Mahlzeit machte er ein Foto von seinen Beinen und schickte es an H. Sie wollte immer genau wissen, wo er war; deswegen schickte er die GPS-Position mit. Auf der speziell für diese Tour eingerichteten Webseite konnte sie seinen Marsch genau verfolgen. Während er die Hosenbeine nach unten schlug, rechnete er die Distanz zu seiner geplanten Übernachtungsstelle aus. Noch achtzehn Kilometer, dafür würde er drei Stunden brauchen, wenn er keine weitere Pause einlegte. Schnell machte er sich auf den Weg, ein langer Seufzer begleitete seine ersten Schritte. --- ••• --- Zum Glück ging es leicht bergab und er konnte seinen Schritten freien Lauf lassen, so gerade und gut geteert war der Radweg. Als er endlich aufhörte seine Schritte zu zählen, wirbelten Erinnerungen und Erwartungen durch seinen Kopf: ... die Zeiten mit A. vor der Scheidung, der Streit um seine Arbeit, die Scheidung ... die Zeiten der Einsamkeit, die Nutten, die Suchen im Internet, chatten, Dating und Enttäuschungen ... der Konkurs seines Arbeitgebers und seine eigene Überschuldung, die Schuldnerberatung und und H. Immer wieder H. Wie wäre es gewesen, wenn sie an diesem Tag nicht in der ...
    Schuldnerberatung ausgeholfen hätte? Es ging wieder bergan und seine Schritte wurden langsamer, ein Schild wies auf den Ort seiner Übernachtung hin, nur noch elf Kilometer entfernt. Zwei Autos brausten an ihm vorbei und er überlegte sich - zum wievielten Male überhaupt in den letzten drei Tagen -- ob er nicht ein Stück trampen sollte. Er konnte die Zeit bis zur der nächsten Pause mit der Suche nach Brennnesseln verbringen; H. würde es nicht merken. Aber er hatte Aufrichtigkeit versprochen und wollte auch Buße tun, für die Fehler seiner Vergangenheit und ihrer Schönheit wollte er dienen. Also streckte er nicht einen Daumen raus, sondern die Hände in die Taschen und kämpfte sich den Berg voran. --- ••• --- Er fand die in der Karte verzeichnete Schutzhütte und war froh, dass er nicht im Dunkeln hatte danach suchen müssen. Schnell machte er eine Aufnahme, die er an H. schickte, mit den besten Wünschen für eine gute Nacht. Zu seiner Überraschung dauerte es nicht lange und er erhielt eine Antwort von ihr. »Mache mir eine Freude und gehe bis zum Sonnenaufgang nicht pinkeln; schicke mir alle drei Stunden eine SMS mit der Beschreibung Deiner Vorfreude auf Morgen. H« Kurz und knapp, wie sie fast immer war. Verzweifelt dachte er daran, bis zum Morgen nicht pinkeln zu dürfen und die Nachtruhe mehrfach unterbrechen zu müssen. Auf der anderen Seite war er stolz auf ihr Vertrauen in ihn, dass er sich nach ihrem Wunsch richten werde und sie nicht hinters Licht führen würde. Er gestand seine Verfehlungen, ...
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