1. Es schlieen sich die Kreise --


    Datum: 25.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Angst, war ich doch hier noch nie in der Dunkelheit gewesen. Aber Rolf hatte einen guten Ortssinn, und schon nach wenigen Metern sahen wir an den in der Ferne vorbeihuschenden Lichtern, in welcher Richtung die Straße und der Parkplatz lagen. Ich lud Rolf auch heute abend zu einem Abendbrot ein. Als wir zu Hause anlangten, fragte Waldemar: "Na, da seid ihr ja endlich. Ihr müßt ja unersättlich gewesen sein!" "Nicht, was du denkst: Die meiste Zeit haben wir sanft und selig schlafend stummen Abschied von unserer Jugend gefeiert." "Na, dann kommt zu Tisch. Ich hab was ganz Leckeres gemacht: zwei Dosen Ravioli!" Die ließen wir uns munden, unterhielten uns noch etwas, dann bestellte ich für Rolf ein Taxi, da er es dankend ablehnte, daß ich ihn zu seiner Pension führe, und beim Abschied sagte Rolf: "Danke, Melanie, für damals, und euch beiden für jetzt!" Und als ich mit Waldemar danach noch bei einem Glas Wein den heutigen Tag überdachte, fanden wir es beide gut, unsere Jugendlieben in unser gemeinsames Leben mit einbezogen zu haben und verziehen uns noch einmal mit vielen Küssen unsere jüngsten "außerehelichen" Eskapaden. Eine andere Art Eskapade gestattete sich aber Waldemar in den folgenden Wochen: Er besuchte bei Berlitz einen Einzelunterricht-Crash-Kurs Rumänisch. Er wollte, wenn er dort arbeitet, möglichst alles verstehen was hinter seinem Rücken getuschelt wird, und die normale Sprache sowieso. Wie das bei Berlitz so üblich ist, war sein Lehrer ein gebürtiger Rumäne, ...
    und von der ersten Minute an wurde nur Rumänisch gesprochen. Zu seinem Leidwesen erschien nicht, wie angekündigt, eine junge Dame, sondern ein etwa sechzigjähriger Herr namens Cojocaru. "Da bist du wohl traurig", neckte ich Waldemar, als er mir dies erzählte. "Überhaupt nicht, du dumme Liese", lachte er, "Herr Cojocaru ist Ingenieur wie ich, und deshalb hat ihn Berlitz auch für mich ausgesucht. Wir haben uns schon radegebrochen und mit Zeichnungen erzählt, aus welchen Spezialgebieten wir sind. Herr Cojocaru ist Wasserbauingenieur, wir sollen uns, wenn wir da sind, die Staustufen am Alt ansehen, die er mitgebaut hat, und an ihn denken." "Na, das ist ja wunderbar, und junge Damens werden in Rumänien schon auch genug auftauchen." Nach enigen Wochen luden mich Waldemar und Herr Cojocaru zu einem Abendessen ein, damit ich ihn auch einmal kennenlerne. Herr Cojocaru war ein rundlicher, gemütlicher älterer Herr von geschliffenen Umgangsformen. Er sprach auch hier meistens rumänisch, aber ich verstand das meiste, denn er sprach langsam und deutlich, und viele Wörter erkannte ich vom Lateinischen oder Slavischen. Ein Handkuß, so gab er mir gleich am Anfang zu verstehen, sei in Rumänien bei der Begrüßung und Verabschiedung von Damen quasi ein Muß. Er hatte ein kleines Restaurant in einer nicht so dollen Gegend Hamburgs ausgewählt, aber es sei das einzige, das rumänische Spezialitätn anbiete. An den Maisbrei, die mamaliga oder mamaligutza würde ich mich gewöhnen müssen, auch an das ...