1. Anita und wir


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    ihr Buch fallen und sprang auf. Ich konnte gerade noch mein Bier abstellen, als sie mich schon ansprang und mir einen Kuss auf den Mund drückte. Nun mag es seltsam erscheinen, wenn ein nackter Vater von seiner zwanzigjährigen, ebenfalls nackten Tochter auf den Mund geküsst wird, aber für uns beide war das absolut normal und beileibe nicht anstößig. Zumindest war es das bis vor einiger Zeit gewesen. Ich hatte Barbara damals auf einem Naturistengelände in Wiesbaden kennengelernt. Wir waren beide Anfang Zwanzig und kannten uns flüchtig von der Universität. Sie studierte Architektur, ich Maschinenbau, und wir hatten uns bei einer Unifete kurz getroffen. Deswegen ließ ich wohl meinen Blick länger auf ihr ruhen, als es unter Naturisten schicklich war. Wenn man jemand angezogen kennengelernt hat, und dann zum ersten Mal nackt begegnet, vergleicht man unwillkürlich die beiden Bilder, und das dauert nun einmal länger. Anstatt aber nun verlegen oder wütend zu werden, oder mich gar des Geländes verweisen zu lassen, begann sie zu grinsen, und ließ ihren Blick unverfroren übermeinen unverhüllten Körper gleiten. Diese Begegnung hatte zwei kurzfristige Folgen und unzählige langfristige. Zum einen meldete ich mich sofort am nächsten Tag in einem Fitnessstudio an, und zum anderen waren wir schon ab demselben Tag ein Herz und eine Seele. Um das klar zu sagen: Wir hatten nicht nur eitel Sonnenschein während unserer Ehe, schließlich waren wir beide Workaholiker mit ...
    sechzehn-Stunden-Arbeitstagen, aber wir schafften es immer wieder, uns zu versöhnen. Und eine dieser Versöhnungen brachte dann Jessica hervor, unser einziges Kind. Umso mehr geliebt, da Barbara danach leider keine weiteren bekommen konnte. In den Jahren danach versuchte ich ernsthaft kürzer zu treten, aber anders als Barbara, die meist von zu Hause arbeiten konnte, musste ich viel zu viel Zeit in der Werkstatt meiner damals noch kleinen Firma verbringen, um die nächste Küchenhilfe marktreif zu machen, damit der Gewinn für die Entwicklung der übernächsten ausreichte. Aber die Wochenenden gehörten immer der Familie. Jessica war von klein auf mit nackten Eltern vertraut, die auch zu Hause ohne Klamotten herumliefen, wenn nicht gerade Gäste kamen. Sie hatte schon mit sieben beschlossen, dass sie, genau wie ihre Eltern auch, das Recht hatte, Papa und Mama auf den Mund zu küssen, und mit ihnen nackt zu kuscheln, wann immer sie wollte. Und so war sie nicht nur einmal in meinen oder Barbaras Armen eingeschlafen, und hatte die Nacht im Elternschlafzimmer verbracht. Viele Töchter von Naturisten klinken sich ja mit Einsetzen der Pubertät aus dem Hobby ihrer Eltern aus, aber Jessica war da anders. Es mochte vielleicht daran liegen, dass unter uns dreien kein Thema tabu war. Sie feierte ihre erste Periode mit uns — All-you-can-eat bei McDonalds — kam mit vierzehn heulend zu mir bei ihrem ersten großen Liebeskummer und diskutierte in der Oberstufe ernsthaft ihre bisexuellen Neigungen. Sie kam von der Abschlussfahrt ...
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