1. Anita und wir


    Datum: 16.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    zweistelligen Millionen, und der größte Teil davon gehörte mir und meiner Tochter. Von den vielen kleinen Haushaltshelfern, die ich in den letzten dreißig Jahren erfunden hatte, war natürlich nur ein geringer Teil erfolgreich gewesen, aber Robert, der deVille-Haushaltsroboter, war schon seit Jahren der Renner schlechthin. Die Lizenzen, die ich ins Ausland verkauft hatten, warfen so viel Gewinn ab, dass ich mich jetzt mit Mitte vierzig eigentlich zur Ruhe setzen konnte. Tat ich aber nicht, genau aus demselben Grund, den Anita mir gerade genannt hatte. Meine Frau Barbara, die ich sehr geliebt hatte, war vor fünf Jahren gestorben. Seitdem hatte ich natürlich hin und wieder Beziehungen begonnen, aber schnell wieder zu den Akten gelegt. Ich war genauso wenig ein Partyhengst wie Anita. 2 Natürlich bekam sie den Posten. Und ebenso natürlich war es, dass sie nur drei Monate später kurz nach ihrem Feierabend in mein Büro gestürmt kam. "Thomas", sagte sie energisch, "es ist genug." Ich blickte geschockt von meinem Computer auf. "Ich weiß ja", begann ich vorsichtig, "dass Ihre Probezeit noch nicht abgelaufen ist, Anita. Aber ich dachte wirklich, Sie würden bleiben." Sie lachte auf ihre offene, ungekünstelte Art. "Ich will doch nicht kündigen! Nein, es geht um Sie. Ich weiß genau, dass alle Entscheidungen auf Ihrem Schreibtisch Zeit bis Montag haben." Sie winkte so energisch, dass sich einzelne lose Blätter über den Tisch bewegten. "Machen Sie Feierabend", fuhr sie fort. "Fahren Sie nach ...
    Hause zu Ihrer Tochter und verbringen den Abend mit ihr. Essen und trinken Sie etwas Gutes.Genießen Sie, was Sie geschafft haben." Ich runzelte die Stirn, holte Luft, doch dann merkte ich, wie recht sie hatte. Während meine Blicke über den Schreibtisch irrten und mein Bewusstsein noch nach Gegenargumenten suchte, machte mein Unterbewusstsein schon Pläne, die sich ziemlich genau mit dem deckten, was Anita mir gerade vorgeschlagen hatte. Ich fragte mich, ob ich Anita womöglich zu einem Drink einladen sollte, aber das widersprach nicht nur ihren Aussagen beim Vorstellungsgespräch, sondern auch meinen Grundsätzen über Beziehungen zwischen Chef und Angestellten. Ich hatte es einmal mit einer alleinstehenden Abteilungsleiterin probiert, und musste sie kurz darauf feuern. Nie wieder, hatte ich mir geschworen.* Es war Sommer, also stand die Sonne noch relativ hoch, als ich zu Hause ankam. Mein Haus, unser Haus, gebaut nach Barbaras Plänen, lag am Südhang des Taunus, eingerahmt von Weinbergen, und mit einem unverbaubaren Blick über den Rhein. Die Sonne durchflutete es bis zum letzten Winkel, doch eine extrem trickreiche, von derselben Sonne angetriebene Lüftung sorgte für genau die richtigen Temperaturen in allen Räumen. Ich legte im Flur meine Kleidung ab, holte mir ein kaltes Bier aus dem Kühlschrank und trat auf die Terrasse. Meine Tochter Jessica lag in der Sonnenliege und las ein Buch. "Hallo Schatz", sagte ich. "Wie geht's?" "Papa!", rief sie. "Du bist schon zu Hause!" Sie ließ ...
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