1. Jahrgangstreffen


    Datum: 12.05.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    Wir hatten uns als Gruppe neunzehn Jahre nicht gesehen. Einige waren lose im Kontakt geblieben, andere hatten sich sporadisch besucht. Aber seit unserem Abgang von der Uni waren wir nicht mehr als Gruppe zusammen gewesen. Von den ursprünglichen 45 Teilnehmern unseres Jahrgangs hatten die Wühlmäuse dank Facebook etc tatsächlich 39 aufgetrieben und davon waren 32 angereist, teilweise aus dem Ausland. Die anfängliche Nervosität, ob man sich denn nicht total auseinandergelebt hätte legte sich schnell, auch dank grosszügiger Mengen Weins, Biers und Sektes, die getrunken wurden. Ja, Hartwig war der Vorstandsvorsitzende eines grossen Industrieunternehmens geworden, hatte aber immer noch diesen trockenen, anarchisch-unangepassten Humor, der so gar nicht zu grauen Anzügen in Banken passt. Andres hatte gerade seine Werbeagentur verkauft, und überlegte was er nun tun sollte... Irgendwie genauso unentschieden wie im Studium. Carla hatte eine bahnbrechende Untersuchung zu irgendetwas medizinischem veröffentlicht und würde wohl der nächste grosse Medizinstar sein. Aber nicht heute, heute ist Party. Und so war das irgendwie mit allen. Viel zu erzählen, viel erlebt, aber alle sind irgendwie noch dieselben, sie selbst. "Aha, du hast drei Kinder, nee ich nur zwei." « Nee, von meinem damaligen Freund, jetzt bin ich verheiratet. » « Ja, zwei Wochen im Monat hab ich die Kinder» « Nee, ich hatte damals an Jura angefangen, aber dann doch Medizin ..... » « Nee, Biologie. Wir verkaufen so ...
    Feinstwaagen an Pharmafirmen ... » « Mein Chef ist so ein Arsch, ich muss aus der Klitsche weg... » « Na also im Westen ist das mit den Krippenplätzen noch viel übler.... » « Aber Du warst nicht bei der EU, oder? » Die Satzfetzen flogen durch den recht dunklen Raum der Kneipe, jeder schwatzte mit jedem, blieb beim Weg an die Bar bei einer anderen Gruppe hängen .... Beruhigend zu sehen, dass aus allen « etwas » geworden ist. Teilweise sehr alternative Lebensansätze, passend zu den jeweiligen Typen, aber alle irgendwo angekommen. Richtig verändert hatte sich eigentlich niemand. Aber man merkte schnell, dass man sich doch wieder mit genau denselben Menschen gut verstand wie vor 20 Jahren. In meinem Fall Hartwig, Andres, Karin und Kathrin. Karin, lebhaft, südländischer Typ, damals sprudelig und unbedarft, und jetzt sprudelig und elegant- damenhaft. Man merkt ihr die 20 Jahre an, sie wirkt etwas härter, was ihr gut steht, weltgewandter. Und immer noch legt sie Dir, wenn sie spricht gelegentlich Ihre Hand auf den Unterarm. Sehr leicht, sehr persönlich, berührend. Und Kathrin. Ich steh nicht auf Rothaarige. Allein schon rötlich-blond oder fuchsfarben, da hört es bei mir auf. Richtig rot geht gar nicht. Und dann war da Kathrin. Ca. 170 gross, helle Haut mit Sommersprossen, eine glühend-herbstlaubfarbene Löwenmähne von ungebändigten Locken. Schlank, aber nicht mager, schöner runder Hintern, kleine Brüste. Und dann die grünen Augen. Sie kann Dich von 10 Metern Entfernung durch eine volle Kneipe ...
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