1. Chemie der Liebe


    Datum: 04.05.2018, Kategorien: Erstes Mal,

    passte, und uns anschließend am Boden herumtollend um das letzte Stück Schokokuchen meiner Freundin Anna stritten. Natürlich hatten wir es geteilt. Und nachher Pizza bestellt. Es war wie eine Erleuchtung. War es denn wirklich so einfach? Konnte das Glück sich wirklich direkt vor der Nase befinden? "Elena? Sag doch was ..." Alex hörte sich leicht unsicher an, doch dann überspielte er seine Nervosität mit einem breiten Grinsen. "Du brauchst beim Nachdenken fast genauso lange wie König Théoden zum Sterben". Ich verdrehte die Augen. "Du bist unmöglich!" "Wäre dir der Vergleich mit Trinity lieber gewesen?", neckte mich Alex, der ganz genau wusste, dass ich den dritten Matrix-Teil bis auf wenige Ausnahmen überhaupt nicht leiden konnte. Ich boxte ihm in die Schulter und schaffte es doch tatsächlich, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, sodass er auf die Seite neben mich fiel. Rasch stand ich auf, bevor er die Gelegenheit bekam, mich mit seinem Traumkörper wieder festzunageln (nein, das Wortspiel war nicht beabsichtigt). Ich sah an mir hinunter, sah mein Set aus schwarzem BH und dazu passendem Slip. "Viel zu sexy für eine Chemieprofessorin", hörte ich Alex sagen und drehte mich um. "Noch viel besser, Frau Lehrerin!" Ich bemerkte, dass mein BH verrutscht war und ihm so eindeutige Aussichten bescherte. Mit hochgezogener Augenbraue packte ich meine Oberweite wieder ein und drehte mich um, um in Richtung Badezimmer zu verschwinden. Zumindest hatte ich das vor. Mit einem Sprung war Alex ...
    auf den Beinen und blickte mich verdattert an. "Was wird denn das? Ich habe dir gerade meine Liebe gestanden, und du...?" "Und ich? Ich verschwinde jetzt im Badezimmer, um mir die Beine zu rasieren." "Bitte was?" "Du bist hier der einzige, der eine Berechtigung hat, länger als eine Woche keinen Rasierer anfassen zu müssen." "Du bist verrückt, weißt du das?" Alex schien noch immer fassungslos zu sein. "Lass mich hier doch nicht so stehen. Sag, wie du empfindest! Bitte!" Mit einer Hand auf dem Türknauf blickte ich zu Alex zurück. Tief atmete ich ein. War ich bereit? Mit erstaunlich fester Stimme gab ich von mir: "Allein die Tatsache, dass ich mir das erste Mal seit Weihnachten wieder die Beine rasieren möchte - und zwar für dich, du griechischer Gott in einer Boxershort - sollte dir doch Beweis genug sein, dass ich so empfinde wie du!" Und jedes Wort war wahr. Ja, ich liebte ihn, und ja, ich hatte mir seit Weihnachten nicht die Beine rasiert. Ich öffnete die Tür zum Badezimmer. "Freak!", rief mir Alex hinterher. "Spanner!", fiel mir im Moment doch nichts Besseres ein. "Feigling!" Ich erstarrte, einen Fuß bereits auf den Badezimmerfließen, und drehte mich langsam und, wie ich hoffte, bedrohlich um. "Was hast du gerade gesagt?", knurrte ich ihn an. "Du hast Angst, ist es nicht so?" Langsam kam Alex näher. "Du hast Angst, dich fallen zu lassen und jemandem zu vertrauen. Elena?" Er war mir nun ganz nah, ich konnte die Hitze zwischen uns spüren, sah, wie er versuchte in meinen Augen ...
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