1. Uebernachtungen 01


    Datum: 29.04.2018, Kategorien: Erotische Verbindungen,

    meinem Rücken Elkes Stimme. Sie stritt anscheinend mit ein paar Leuten über die Vorstellung, jedenfalls war sie ein wenig lauter als es hier üblich war. Ich drehte mich um und schaute, noch unbeteiligt, wie Elke in einer Gruppe Männer und Frauen stand und ihren Standpunkt anscheinend heftig verteidigte. Zwei der Herren entgegneten irgendetwas auf ihre Ausführungen hin und ich sah, wie Elke rot wurde. Ob vor Wut oder warum, das weiß ich bis heute nicht. Als sie sich dann absonderte, um zum Tresen zu gehen, folgte ich ihr und sprach sie an der Theke an, als sie gerade ihr Sektglas abstellte. „Grüß dich, Elke." Sie drehte sich zu mir, ihr Gesicht war ein einziges Fragezeichen. Ich half ihr ein wenig auf die Sprünge: „Uni... Chor... Des Knaben Wunderhorn vor 8 Jahren..." Ein Erkennen huschte über ihr Gesicht und ich sah, wie sie nach meinem Namen suchte. Lächelnd wartete ich ein wenig, aber als sie nicht drauf kam, half ich ihr: „Martin, ich war im Bass." Elke nickte heftig, sie lachte mich jetzt an und hakte sich bei mir ein. „Mein Gott, wir haben uns ja ewig nicht gesehen, was machst du, wie geht's dir, ich freu mich ja so, dich zu sehen, erzähl mal, wie gefällt es dir hier, geht's dir gut?" Ich lachte und stoppte ihren Schwall mit einer dezent abwehrenden Bewegung. „Elke, nicht so schnell. Ich freu mich ja auch, aber so viele Fragen, das kann ich jetzt nicht beantworten. Lass uns doch nach der Vorstellung noch irgendwo hinsetzen, da haben wir mehr Ruhe." Ich schickte mich ...
    an, es war gerade das Klingelzeichen zum Pausenende gekommen, auf meinen Platz (2. Rang, noch hatte ich es nicht so dicke, mir die guten Plätze im Parkett leisten zu können) zu gehen. „Wo willst du denn jetzt hin?" Ich erklärte Elke meine Platzwahl und sie wurde energisch. „Ach was, ich habe noch einen Platz bei mir, mein Freund hatte keine Lust und die Karte verfällt sonst ganz. Du kommst mit mir. Aber kein Meckern über das Stück, das gefällt mir nämlich sehr gut und die da," Elke wies zu ihrer Gruppe, „haben das so auseinander genommen, ich hatte schon gar keine Lust mehr, mir das anzuhören." Ich lächelte nur und sagte nichts. Aber ich ging mit ihr mit. Der Theaterbesuch war auch nach der Pause ein Genuss. Ein Stück von Wilson, falls es irgendjemand interessiert. Die Schauspieler auf der Bühne hatten ihren Spaß, der übertrug sich in das Publikum, es war einfach ein gelungenes kleines Stück. Nicht weltbewegend, aber ein schöner Abend. Für mich, für Elke auch und für viele andere Zuschauer ebenfalls. Bis auf die blasierten Snobs, von denen einige in Elkes Begleitung waren. Dann, nach der Vorstellung, gingen wir noch in eine In-Kneipe und unterhielten uns. Soweit man bei dem Lärm und auch der Tatsache, dass Elke von den Blasierten immer wieder in Beschlag genommen wurde, von Unterhaltung sprechen konnte. Im Laufe des nächsten halben Jahres sahen wir uns ab und zu. Elke lud mich ein paar Mal in ein Theater ein, ich revanchierte mich mit dem anschließenden Lokalbesuch. Viel mehr ...